ÖHLING. Die Sortenbestimmungstage der Leader-Region Tourismusverband Moststraße haben gezeigt, wie tief die Menschen in der Region mit ihren Obstbäumen und der Kulturlandschaft verwurzelt sind: An vier Abgabetagen wurden über 600 Obstproben zu den Sammelstellen in Amstetten, Haag, Kirchberg an der Pielach, Öhling, Scheibbs, Sankt Valentin und Waidhofen an der Ybbs gebracht. Dabei wurde eine neue Seitenstettner Apfelsorte entdeckt
Die Pomologen konnten auch heuer wieder zahlreiche Proben zuordnen – darunter viele regionale Mostäpfel- und Mostbirnensorten, die für den Erhalt der typischen Kulturlandschaft besonders wertvoll sind.
Oft handelt es sich um Sorten, die seit Generationen in Gärten und auf Wiesen stehen und deren genaue Identität lange unbekannt war.
Neue Apfelsorte in Seitenstetten entdeckt
Besonders erfreulich ist die Entdeckung einer neuen regionalen Sorte, die in dieser Form bislang nirgends dokumentiert wurde. Der Apfelbaum steht im Garten der Familie Roseneder (Hausname Wieshaid) in Seitenstetten.
Der rund 50 Jahre alte Baum war ursprünglich als Zufallssämling wild aufgegangen und wurde später im hauseigenen Garten ausgepflanzt.
„Ich freue mich sehr, dass der Apfelbaum, den mein Vater gesetzt hat, nun endlich einen Namen bekommt und die ihm gebührende Würdigung. Und es macht mich stolz, so ein einzigartiges Kulturlandschaftsgut direkt in unserem Garten stehen zu haben“, so die Baumbesitzerin Maria Roseneder.
Sortenname wird noch festgelegt
Der Apfel fällt durch seine leuchtend gelbe Grundfarbe und durch rote, deutlich ausgeprägte Streifen in der Stielgrube auf. Geschmacklich zeigt er ein sehr süßes bis süß-säuerliches, aromatisch-würziges Profil.
Er wird im aktuell entstehenden Sortenbuch 2026 erstmals offiziell beschrieben werden. Der definitive Sortenname wird gemeinsam mit der Familie Roseneder noch festgelegt.
Beitrag zur Streuobstkultur
Die Sortenbestimmungstage haben sich als zentrale Initiative im Bereich der Streuobstkultur in der Region Moststraße etabliert.
Nur wer die Sorte der Apfel- und Birnbäume im eigenen Garten kennt, kann diese richtig pflegen, erhalten und eventuell geeignete Sorten nachpflanzen.
Damit trägt die Sortenbestimmungsinitiative der Moststraße wesentlich zum Erhalt der regionstypischen Kulturlandschaft und der Sortenvielfalt bei.
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