Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

Rodungen im Bergschlössl- und Ziegeleipark haben unter Protesten begonnen

Steiner Christoph, 02.12.2025 16:14

LINZ. (Update) Unter massivem Polizeiaufgebot begannen die Rodungen im Bergschlösslpark als Vorbereitung für den Ausbau der A26. Mehrere Aktivisten hatten versucht, die Abholzungen zu verhindern, insgesamt allerdings ohne Erfolg. In der Politik gehen die Wogen hoch. 

Aktivisten veranstalteten ein Klimacamp und protestierten gegen die Abrodung. (Foto: Klimacamp Linz)
Aktivisten veranstalteten ein Klimacamp und protestierten gegen die Abrodung. (Foto: Klimacamp Linz)

Die Bürgerinitiative „Volksbefragung Ja! Zum Grüngürtel“ betreibt bereits seit 19. November 2025 mit weiteren Initiativen eine angemeldete Dauerveranstaltung unter dem Namen „Grüngürtel-Camp“ in der Mitte des Bergschlösslparks. Auch deshalb war ein Großaufgebot der Polizei zum Beginn der Rodungsarbeiten angerückt. 

Kritik der Grünen

Mindestens 243 Bäume, darunter 90 mit mehr als 60 Zentimetern Durchmesser und damit besonders wertvoller Baumbestand, müssen in der Parkanlage sowie im Ziegeleipark und im Bereich der Bahnhofskreuzung dem Bau der Westring-Autobahn weichen und gehen somit unwiederbringlich verloren.

„Die Folgen werden wir bis ins Volksgartenviertel spüren. Das ist völlig zukunftsvergessen. Dass die Stadt trotz der massiven Nachteile dieses Steinzeitprojekt auch noch mitfinanziert, ist dabei besonders absurd“, so Umweltstadträtin Eva Schobesberger (Grüne).

LinzPlus will Schadenersatz

LinzPlus fordert Schadenersatz für die Rodungen, die Partei beziffert den Schaden mit 100 Millionen Euro „Diese Millionen müssen den Linzern ersetzt werden – es braucht echten Schadensersatz in Form neuer Parks und Bäume“, so Gemeinderat Lorenz Potocnik. 

Auf einem Areal von 40.000 Quadratmeter werden Parks und Böden zerstört, große und gesunde Bäume gefällt und der Grundwasserspiegel gesenkt, kritisiert er weiter. LinzPlus fordert daher eine monetäre Schadensbewertung durch ein unabhängiges Forschungsinstitut.

Seltene Fledermausart vermutet

FPÖ-Sicherheitsstadtrat Michael Raml kritisiert, dass Aktivisten sowie Stadträtin Schobesberger dort plötzlich eine seltene Alpenfledermaus vermuten und daher die Rodung verhindern wollen. „Das ist grüne Verhinderungspolitik in Reinkultur. Es liegt keine gesicherte Feststellung vor, dennoch soll ein längst vorbereitetes und rechtlich geprüftes Projekt zum wiederholten Mal zum Stillstand gebracht werden“, so Raml.

Update: Aktivisten festgenommen

Wie die Aktivisten von „Volksbefragung „Ja! zum Grüngürtel“ am späten Nachmittag bekannt gaben, wurden drei Personen von der Polizei festgenommen. Während drei Personen noch auf Bäumen protestieren, haben sich weitere an Bäume angekettet. 


Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden