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100 Jahre Naturstrom für Waidhofen an der Ybbs

Karin Novak, 29.08.2023 10:31

WAIDHOFEN/YBBS. Im Jahr 1921 rief der damalige Bürgermeister Josef Waas die Stadt Waidhofen dazu auf, den gemeinnützigen Ausbau der Wasserkräfte durch die Zeichnung einer städtischen Anleihe zu fördern. Der Bau des Wasserkraftwerks Schwellöd wurde daraufhin vom Gemeinderat beschlossen. Bereits 1917 hat der Waidhofner Ingenieur Karl Haas Pläne für dieses Projekt ausgearbeitet. Somit war die Idee eines Wasserkraftwerks schon länger bei der Bevölkerung bekannt.

Turbine Kleinwasserkraftwerk Schwellöd (Foto: EVN/Gabriele Moser)
  1 / 3   Turbine Kleinwasserkraftwerk Schwellöd (Foto: EVN/Gabriele Moser)

Der Start verzögerte sich aufgrund zweier Hochwässer und der Hyperinflation von 1921/22. Doch nach einer Bauzeit von zwei Jahren konnte das Kraftwerk Schwellöd als zweites Laufkraftwerk der Stadt Waidhofen an der Ybbs im September 1923 in Betrieb genommen werden.

Neubau eines Kleinkraftwerks 1995

Wegen einer notwendigen Modernisierung wurde durch die EVN im Herbst 1995 mit dem Neubau eines Kleinkraftwerkes begonnen. Dieses ferngesteuerte Kraftwerk konnte daraufhin etwas flussaufwärts 1998 eröffnet werden. Heute können rund 2.000 Haushalte in der Region mit Strom aus Wasserkraft versorgt werden.

Jährlich 170.000 Tonnen CO2-Einsparung

Die Kleinwasserkraft ist eine wesentliche Stütze der nachhaltigen Stromversorgung. Rund 4.000 Kleinwasserkraftwerke decken etwa 10 Prozent des österreichischen Strombedarfs ab. Aktuell betreibt die evn naturkraft fünf Speicherkraftwerke und 65 Laufkraftwerke in Niederösterreich und der Steiermark. Durch diesen vielfältigen Einsatz von Wasserkraft werden jährlich 170.000 Tonnen CO2 eingespart. So leisten die EVN-Wasserkraftwerke einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zur Stabilisierung des Stromsystems.  

Anschauungsbeispiel Schwellöd

Das alte Krafthaus Schwellöd wurde vom Abriss verschont und wird von der Stadt Waidhofen museal herausgeputzt als Schaukraftwerk genutzt. Somit können in Schwellöd die Grundbegriffe der Kleinwasserkraft demonstrativ nähergebracht und die Unterschiede zwischen einer Francis- und einer Kaplanturbine erklärt werden.

Initiative „Wir fürs Klima“

Die Energieerzeugung durch Wasserkraft ist seit vielen Jahren ein wesentlicher Bestandteil der EVN. Ziel der EVN ist ein behutsamer und konsequenter Ausbau erneuerbarer Energien. Dazu zählt neben der Nutzung von Wind, Sonne und Biomasse auch die Wasserkraft. Im Wasserkraftbereich liegt die Strategie vor allem in der Revitalisierung und Modernisierung bestehender Wasserkraftwerke. Die Kleinwasserkraftwerke der EVN erzeugen Öko-Strom für rund 46.000 niederösterreichische Haushalte. Im Rahmen von „Wir fürs Klima“ der EVN Klimainitiative wird die EVN ihren Ausstoß an Treibhausgasen bis 2034 um rund 60 Prozent reduzieren.

 

DATEN UND FAKTEN
Erstinbetriebnahme: 1923
Inbetriebnahme des neu erbauten Kleinwasserkraftwerks: 1998
Turbine: 2 Kaplan-Rohrturbinen
Jahreserzeugung: 6,9 Millionen Kilowattstunden
Engpassleistung: 1.580 Kilowatt
Ausbaudurchfluss: 34,0 m³/sec
Fallhöhe: 5,50 Meter
Fließgewässer: Ybbs

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