Online-4-Spieler-Schach-WM: Amstettner Michael Tieber im Halbfinale ausgeschieden
AMSTETTEN. Der Amstettner Michael Tieber ist bei der Online-4-Spieler-Schach-WM im Halbfinale ausgeschieden.
Nicht nur, aber gerade in Covid-19-Zeiten ist das Internet eine gute Option, um den Schachbetrieb mit interessanten Wettbewerben fortzusetzen. Neben dem vom Weltmeister Magnus Carlsen inszenierten Online-Schach-Superturnier mit der absoluten Weltspitze fand im April das Semifinale der zweiten Online-4-Spieler-Schach-Solo-Weltmeisterschaft statt.
4-Spieler-Schach: so funktioniert es
Beim 4-Spieler-Schach spielen vier Spieler eine Partie an einem erweiterten Schachbrett gegeneinander. Anders als beim normalen Schach wird beim 4-Spieler-Schach auf Punkte gespielt. Für jede geschlagene Figur bekommt man Punkte. Je stärker die Figur desto mehr Punkte. Einen König zu schlagen oder Matt zu setzen, bringt mit 20 Punkten bei weitem am meisten Punkte. Außerdem ist ein Matt gesetzter Spieler aus dem Spiel und man hat einen Konkurrenten weniger, der um den Sieg mitspielt. Obwohl also 4-Spieler-Schach auf Punkte gespielt wird, bleibt das Mattsetzten ein essentieller Bestandteil des Spiels.
Michael Tieber gut unterwegs
Der Amstettner Michael Tieber hat sich intensiv mit dieser neuartigen Schach Variante beschäftigt und belegt im Moment Rang 18 der Weltrangliste. Bei der zweiten Qualifikationsrunde konnte er sich unter 16 Spielern als der Beste durchsetzen und schaffte damit abermals die Qualifikation für die Weltmeisterschaft.
Vier Bretter
Die 16 für das Halbfinale qualifizierten Spieler wurden auf insgesamt vier Bretter aufgeteilt und der Sieger jedes Brettes qualifiziert sich fürs Finale. Zum Finaleinzug benötigt man zwei Gewinnpartien, eine Runde kann also zwischen zwei und fünf Partien dauern.
Auf wen Tieber im Halbfinale traf
Tieber traf in seinem Halbfinale auf den in Frankreich lebenden Norweger Henrik Storesund, den Niederländer Giliam Datema und den Norweger Lars Johan Brodkorb.
Verteidigung vernachlässigt
Tieber und Storesund waren bereits im Vorjahr im Halbfinale, und so galten sie als Topkandidaten für den Einzug ins Finale. Im ersten Spiel gelang es dem Amstettner Tieber auch gleich stark in Vorsprung zu kommen, als er seinen ärgsten Kontrahenten Storesund zuerst immer mehr in die Enge trieb und letztendlich Matt setzte. Jedoch vernachlässigte er seine Verteidigung zu sehr, und die anderen zwei Spieler konnten ihn so Mattsetzten und ebenfalls aus dem Spiel nehmen. Der Sieg ging letztendlich an den Norweger Brodkorb.
Die zweite Partie
Die zweite Partie wurde von den Kontrahenten defensiver gespielt und dauerte bei weitem länger. Wieder war Michael Tieber derjenige, der als erstes versuchte Druck aufzubauen und konnte Storesund in die Enge treiben. Doch Storesund findet ein Damenopfer, durch das Brodkorb den Amstettner Matt setzen konnte, und ihn selbst damit aus dem Angriff rettete. Doch durch das Damenopfer war er für Datema und Brodkorb im weiteren Verlauf ein leichte Beute. Wie im ersten Spiel fand die Entscheidung um den Sieg zu Gunsten des Norwegers Brodkorb aus, der damit etwas überraschend bereits nach zwei Partien die Qualifikation für das WM Finale erreichte.
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