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Abwasserverband Amstetten: „Die Toilette ist kein Mistkübel“

Michaela Aichinger, 14.08.2020 08:07

AMSTETTEN. Der Gemeindeabwasserverband (GAV) Amstetten appelliert, Hygieneartikel wie Feuchttücher nicht über die Toilette zu entsorgen.

GAV-Geschäftsführer Günter Zeillinger (r.) und VP-Bürgermeister Christian Haberhauer (Mitte) appellieren gemeinsam mit VP-LAbg. Anton Kasser (l.) und VP-Kulturstadtrat Stefan Jandl (3.v.r.) sowie VP-Finanzstadtrat Heinz Ettlinger, Hygieneartikel nicht über die Toilette zu entsorgen. Foto: Stadtgemeinde Amstetten

Die Kläranlage Amstetten leistet seit Jahrzehnten einen wertvollen Beitrag zu Umweltschutz und Gewässerreinhaltung sowie damit zur hohen Lebensqualität in der Region. Einen besonderen Stellenwert haben Abwasserentsorgung und -reinigung in Zeiten, in denen nur absolute Hygiene die Gesundheit der Bevölkerung gewährleisten kann. Nicht umsonst waren Seuchen und Epidemien in vergangenen Jahrhunderten auf eine nicht vorhandene Abwasserentsorgung und damit verbundene hygienische Missstände zurückzuführen.

„Herausfordernde Monate“

Besonders während der Corona-Pandemie ist eine reibungslos ablaufende Klärung der Abwässer das oberste Gebot. „Die Mitarbeiter des GAV sorgen auch in diesen herausfordernden Monaten auf den Kanal- und Kläranlagen für Abwasserentsorgung auf gewohnt hohem Niveau“, unterstreicht VP-Bürgermeister Christian Haberhauer.

Negative Auswirkung von gesteigerter Hygiene

Das vermehrte Hygienebedürfnis der Bevölkerung in den letzten Jahrzehnten – besonders seit Corona – habe aber auch eine negative Auswirkung auf das sehr aufwendige und sensible Abwassersystem: die Verwendung von alternativen Hygieneprodukten vor allem von Feuchttüchern, die über die Toiletten entsorgt werden, verursachen verstopfte Kanäle und im schlimmsten Fall drohen Pumpwerke auszufallen.

Rückstau des Abwassers

Verstopfte Ableitungen können zum Rückstau des Abwassers in die sanitären Einrichtungen der betroffenen Wohnungen und Häuser führen. Der Verband appelliert daher, derartige Hygieneartikel nicht über die Toilette, sondern fachgerecht über den Mülleimer zu entsorgen.

Gefahr: Verstopfte Rohre

„Die Toilette ist kein Mistkübel, kein Nöli und keine Biotonne! Küchen-Bioabfälle, Öle und Fette, Chemikalien, Medikamente sowie jeder anderer Müll verursachen verstopfte Rohre und Störungen im Klärbetrieb. Der dadurch verursachte Aufwand schlägt sich in höheren Kanalbenützungsgebühren für uns alle nieder! Außerdem: Ratten lassen sich von Lebensmitteln bis hinauf in die Kloschüssel locken“, erklärt GAV-Geschäftsführer Günter Zeillinger die Problematik.

Der Abwasserverband

Der Abwasserverband Amstetten besteht aus elf Mitgliedsgemeinden und ist eine Körperschaft öffentlichen Rechts. Der Betrieb wird von Obmann Bgm. Christian Haberhauer, dem Geschäftsführer Günter Zeilinger und 17 Mitarbeitern geführt.

Täglich 20 Millionen Liter Abwasser

Über die Verbandskanalisation werden täglich rund 20 Millionen Liter Abwasser zur Kläranlage geleitet und dort gereinigt. Anschließend wird das gereinigte Wasser in den Vorfluter Ybbs geleitet. Der Reinigungsgrad liegt im Jahresmittel bei 99 Prozent. Eine der Stärken der Kläranlage Amstetten ist die Energieautarkie durch effiziente Nutzung der im Klärschlamm enthaltenen „grünen Gase“.


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