Gedankenaustausch zum Thema "Arbeitswelt" in Amstetten
AMSTETTEN. Vertreter der Wirtschafts- und Arbeiterkammer, des Arbeitsmarktservice sowie aus Politik und der Stadtverwaltung trafen sich zum Gedankenaustausch über die „Arbeitswelt Amstetten“.
„Als Gemeinde arbeiten wir daran, für Firmenansiedlungen die Verwaltungsabläufe zu optimieren und mit dem Quartier A neue, zukunftsorientierte Arbeitsplätze nach Amstetten zu bekommen. Aber auch die Vernetzung zwischen Beschäftigungsprojekten und der Wirtschaft soll weiterverfolgt werden“, betont Bürgermeister Christian Haberhauer (ÖVP). Auch Lehrlingsausbildung sei ein zentraler Punkt – hier sei eine verbesserte Vernetzung der regionalen Lehrbetriebe angedacht.
„Vollbeschäftigung“
Über die Arbeitslosenzahlen sprach AMS-Geschäftsführer Harald Vetter: „Amstetten kann sich über Vollbeschäftigung freuen. Erfreulicherweise ist auch die Arbeitslosenzahl rückläufig. Derzeit [Stand: 22. 9.“ sind 1.840 Personen in Amstetten auf Arbeitssuche, das entspricht einem Rückgang um 28 Prozent und einem Minus um fünf Prozent Vorkrisenniveau“, so Vetter.Schwer vermittelbar seien aber nach wie vor die Altersgruppe 50+ und Personen mit gesundheitlichen Einschränkungen. „Ich sehe auch in der Lehrlingsknappheit ein Problem. Vor dem Hintergrund der Rohstoffproblematik der Zulieferbetriebe wird es notwendig sein, zeitlich flexible Kurzarbeit anzubieten“, so der AMS-Chef, für den die Diskrepanz zwischen Vollbeschäftigung und Arbeitskräftemangel ebenfalls diskutiert werden muss.
„Arbeitskräftemangel“
Auch der Bezirksstellenleiter der Wirtschaftskammer Amstetten, Andreas Geierlehner, unterstreicht die Problematik des Arbeitskräftemangels: „Quer durch alle Branchen werden Arbeitskräfte händeringend gesucht“, so Geierlehner. „Darüber hinaus haben wir derzeit ein Wirtschaftswachstum von rund vier Prozent. Die Auftragsbücher vieler Betriebe sind voll. Aber wegen des Arbeitskräftemangels können die Aufträge nicht abgearbeitet werden. Weiters fehlen uns im Tourismus oder im Gastgewerbe die Mitarbeiter.“ Froh ist Geierlehner über die gute Lehrlingsausbildung in Am-stettens Betrieben. „Der Trend zur Lehre ist nach Corona sogar etwas gestiegen“, weiß der Wirtschaftskammer-Chef.
Arbeitslosigkeit als psychische Belastung
AK-Bezirksstellenleiter Robert Schuster setzt sich für Wiedereingliederungsprojekte für Langzeitarbeitslose und für Personen mit gesundheitlichen Einschränkungen ein. „Arbeitslos zu sein, kann psychisch sehr belastend sein“, so Schuster, der auf eine Zusammenarbeit aller Institutionen hofft.
Menschen mit besonderen Bedürfnissen einstellen
Für Vizebürgermeister Gerhard Riegler (SPÖ) hat die öffentliche Hand eine besondere Verpflichtung, im Rahmen ihrer Möglichkeiten Menschen mit besonderen Bedürfnissen einzustellen. Auf Initiative von VP-Vizebürgermeister Markus Brandstetter will man daher in Zukunft Transjob Amstetten in spezielle Beschäftigungsprojekte einbinden. „Wir wollen gemeinsam an einem Strang ziehen und keine Konkurrenz zu Wirtschaftsbetrieben sein“, so Brandstetter.
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