WEISTRACH. Seit Dezember gibt es in Weistrach keine Poststelle mehr. Tips hat bei allen Beteiligten - Gemeinde, ehemaliger Post-Partner, Österreichische Post - nachgefragt.
Norbert Pürmayr war bis Ende November mit seiner Spar-Filiale der Post-Partner der Marktgemeinde. „Wir errichten gerade an einem neuen Standort in Weistrach eine Filiale, die im April 2022 eröffnet werden soll. Seitens Spar ist dort keine Poststelle vorgesehen. Eine Poststelle bedeutet eine Mehrbelastung für die Mitarbeiter – vor allem im Weihnachtsgeschäft; und wegen wenigen Monaten wollten wir das auch nicht mehr machen; vor allem zu diesen Konditionen – wegen ein paar Cent“, so Pürmayr.
„Finanzielle Konditionen müssen passen“
Die Marktgemeinde habe „nur wenige Wochen vor der Schließung“ erfahren, dass es zukünftig keine Poststelle mehr gebe. „Ich wurde von Norbert Pürmayr und von der Post zeitgleich informiert. Wir haben versucht, eine Lösung zu finden. Die Gemeinde ist immer bereit, Gespräche zu führen und Lösungen zu suchen. Eine Poststelle in Weistrach wäre uns natürlich ein großes Anliegen, aber vor allem die finanziellen Konditionen müssen passen. Man ist nicht bereit, für einen Hungerlohn zu arbeiten“, so VP-Bürgermeister Erwin Pittersberger.
Post ist „gesprächsbereit“
Seitens der Österreichischen Post heißt es, man habe sofort nach der Kündigung des Post-Partners Kontakt mit der Gemeinde aufgenommen, um eine neue Lösung zu finden. Man sei auch weiterhin gesprächsbereit und möchte einen Post-Partner in Weistrach haben. Dazu werde man auch Bürgermeister Pittersberger nochmals kontaktieren.
„Provisionsmodell bietet faire Konditionen“
Zur Kritik an den finanziellen Rahmenbedingungen für Post-Partner meint Post-Sprecherin Kathrin Schrammel: „Unser Provisionsmodell ist für alle über 1.350 Post-Partner österreichweit gleich, durch den Post Partner Beirat (in dem auch Wirtschaftskammer und Gemeindebund sitzen) erarbeitet und beschlossen worden und bietet faire Konditionen. Die Provisionen tragen der Marktsituation aber auch der Tatsache Rechnung, dass eine Post-Partnerschaft als Nebentätigkeit zum Kerngeschäft zu verstehen ist. Sie sind in der Höhe durchaus tragfähig, denn sonst könnten wir nicht auf ein Netz von eben über 1.350 Post-Partnern bauen. Besonders die gesteigerte Kundenfrequenz bringt unseren Post-Partnern einen echten Mehrwert. Durch eine Post-Partnerschaft sind Umsatzsteigerungen von etwa 20 Prozent im Kerngeschäft möglich“.
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