ÖHLING. Der GDA (Gemeinde Dienstleistungsverband Region Amstetten für Umweltschutz und Abgaben) unterschrieb mit der Firma Fuchsluger einen Vertrag, der die Umwandlung von Biomüll zu Biogas und Blumenerde beinhaltet. Ab dem Jahr 2025 soll das Werk in Betrieb gehen.
Im Bezirk Amstetten fallen derzeit über 7000 Tonnen Biomüll und über 7000 Tonnen Grünschnitt an – Tendenz steigend. Aus dieser Biomasse wird ab dem Jahr 2025 Biogas und Kompost erzeugt werden. Der GDA, der Biomüll und Grünschnitt einsammelt, lässt diese derzeit von zwei Firmen zu Kompost verarbeiten. Da der Vertrag Ende 2024 ausläuft war man auf der Suche nach einer neuen Partnerschaft. GDA-Obmann Anton Kasser (ÖVP) erkärte, dass man auf der Suche nach einem Betrieb war, der aus dem Biomasse Biogas erzeugen würde. Nach einer europaweiten Ausschreibung wurde als Bestbieter die Firma Fuchsluger gefunden, die schon seit 17 Jahren Erfahrung mit der Herstellung von Blumenerde hat. Als Bestbieter wurde nicht der billigste Anbieter gewählt sondern auch auf kürzere Anfahrtswege und andere Faktoren geachtet. So wird die Firma Fuchsluger in Gunnersdorf eine Anlage errichten, in der die geliefert Biomasse verarbeitet wird.
In Öhling wurde der Vertrag zwischen dem GDA und der Firma Fuchsluger unterzeichnet. Für den GDA unterschrieben gda-Obmannstellvertreterin Manuela Zebenholzer (SPÖ), gda-Obmann Anton Kasser (ÖVP) und gda-Geschäftsführer Wolfgang Lindorfer. Für die Firma Fuchsluger unterschrieben Geschäftsführer Florian Fuchsluger, Geschäftsführer Christoph Fuchsluger und der Leiter der Verwaltung der Fuchsluger GmbH, Dietmar Puchner.
Trockenfermentation
Florian Fuchsluger erklärte, dass man eine Biogasanlage mit Trockenfermentation errichten wird. In diesen Trockenfermenter wird die Biomasse drei Wochen lang im im Rotte-Tunnel der Fermentation ausgesetzt. Bei dieser Behandlung kommt es zu keiner mechanischen Bearbeitung des Materials. Der Vorteil: die im Biomüll immer wieder vorhandenen Kunststofffetzen werden nicht zerkleinert und können nach der Fermentation vollständig ausgesiebt werden. Auch invasive Pflanzenarten – wie der Japanische Staudenknöterich – können in der Anlage verwertet werden, da die Pflanzen abgetötet werden und nicht mehr auskeimen können.
Neben Kompost wird in der Anlage Biogas erzeugt. Dieses Gas deckt den Energiebedarf von zirka 1.216 Gasheizungen von Wohnung in der Größe von 80 Quadratmetern.
Florian Fuchsluger kann zwar die genauen Kosten der Errichtung der Anlage in Gunnersdorf nicht nennen, geht aber von einer Größenordnung von über 15 Millionen Euro aus. Der Vertrag mit dem GDA hat eine Laufzeit von 15 Jahren. „Mit dieser Laufzeit kann man so eine Anlage bauen, bei einer kürzeren Laufzeit würden sich die Investitionen nicht rentieren“, erklärt Fuchsluger.
gda-Obmann Anton Kasser appelliert an die Bevölkerung die Trennmoral zu stärken. Noch gerät zuviel Biomüll in den Restmüll. Er ist aber zuversichtlich, dass in Zukunft 10.000 Tonnen Biomüll gesammelt werden können.
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