
NÖ. Zukünftig soll auf alle 573 Gemeinden Niederösterreichs ein Sicherheitsnetzwerk für Frauen ausgerollt werden.
„Das Thema steht enorm im Fokus: 2022 gab es in Österreich 28 Frauenmorde, sechs davon in Niederösterreich. Das ist zwar der niedrigste Wert seit 2016, aber natürlich um 28 zu viel. Hier ist es die Pflicht der Politik und die Verantwortung jedes Einzelnen zu sensibilisieren“, so ÖVP-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister, die mit Elisabeth Cinatl, der Sprecherin der NÖ Mädchen- und Frauenberatungsstellen, ein neues Gemeindepaket gegen Gewalt an Frauen präsentierte.
„Das kann nicht alles sein“
Es habe bisher schon verschiedene Initiativen gegeben – von langfristigen Präventionsmaßnahmen inklusive der Schulung der Finanzkompetenz über niederschwellige Informationen etwa in Form mehrsprachiger, in Supermärkten aufliegender Folder und die Enttabuisierung des Themas bis hin zu den Ansätzen in der Schule und dem guten Netzwerk institutionalisierter Beratung, meinte die Frauen-Landesrätin und fuhr fort: „Das kann aber nicht alles sein. Jetzt geht es darum, einen Schritt weiter in die Tiefe zu gehen und jeder Frau die Gewissheit zu geben, dass es eine Anlaufstelle für Hilfe in ihrer Nähe gibt“.
„Sensibilisierung vorantreiben“
„Auf Basis der Runden Tische in allen Regionen des Landes wird jetzt das Sicherheitsnetzwerk für Frauen auf alle 573 Gemeinden im Land ausgerollt, um die Sensibilisierung voranzutreiben und die Zivilcourage zu steigern. ‚Gewalt erkennen & reagieren“ ist ein All-inclusive-Paket für Kommunen zur Abhaltung Runder Tische in den Gemeinden“, kündigte Teschl-Hofmeister an. Die Muster für Ankündigungsplakate, Einladungslisten und Ablaufpläne, ein Moderations-Leitfaden und ein Video werden an die Gemeinden geschickt und stehen darüber hinaus kostenlos im Internet zur Verfügung.
„Jede fünfte Frau ist betroffen“
Elisabeth Cinatl betonte: „Jede fünfte Frau ist von häuslicher Gewalt betroffen – physisch, psychisch, ökonomisch, sexuell. Und jede fünfte Frau weiß nicht, wohin sie sich wenden kann“. Das Gemeindepaket trage „zur Sensibilisierung bei, genauer hinzusehen und betroffene Frauen auch aktiv anzusprechen und lasse Multiplikatoren wissen, wo sich die Gewaltopfer hinwenden können – von den Frauenberatungsstellen und Frauenhäusern über das Gesundheitswesen bis zur Polizei, erklärte Cinatl.
Infos unter: http://land-noe.at/noe/stopp-gewalt.html