Über 90 Teilnehmer bei 3. Internationalem Birnenkongress
NEUHOFEN/YBBS. Über 90 Teilnehmer aus der ganzen Welt zeigten sich begeistert vom 3. Internationalen Birnenkongress, der ganz im Zeichen des Streuobstes, des Mostes und des Ciders stand.
Experten aus dem In- und Ausland trafen sich, um nicht nur die Einzigartigkeit der Mostbirne im Mostviertel, sondern auch die weltweite Cider-Entwicklung genau unter die Lupe zu nehmen.
Mit einer Tagung im Seminarhotel „RelaxResort Kothmühle“, zahlreichen Exkursionen zu Mostbetrieben und Ausflugszielen sowie dem Besuch des Cider & Spring Festivals in Amstetten bot die Leader-Region Moststraße an drei Tagen ein umfangreiches Kongressprogramm.
Birnenverfall & Co.
Am ersten Tag wurde in Form einer Fachtagung insbesondere auf die aktuelle Forschung, wissenschaftliche Erkenntnisse und die Präsentation zahlreicher Initiativen aus dem In- und Ausland eingegangen. „Birnenverfall und Unterlagenforschung“, „Chemische Inhaltsstoffe von Mostbirnen“, „Inwertsetzung des Streuobstes“, „der Streuobstanbau als Unesco-Immaterielles Kulturerbe“, „moderne Vermarktungsmethoden“ und „weltweite Cider-Trends“ – all das waren Themen, die von 15 Vortragenden der internationalen Streuobst- und Ciderelite präsentiert und diskutiert wurden.
Podiumsdiskussion
Mit einer Keynote von Robert Fina, Vorstandsmitglied im Verband der Marktforschung Österreich, wurde die Podiumsdiskussion über nachhaltige Streuobstprodukte im Handel eingeleitet. Ehemaliger ORF-Moderator Günther Schimatzek moderierte die Podiumsteilnehmer, darunter Alexander Bernhuber (Mitglied des Europäischen Parlaments), Ronald Würflinger (Geschäftsführer Blühendes Österreich), Hermann Bachleitner (Vertriebsleiter Mostviertel BILLA), Alois Wilfling (Geschäftsführer eva&adam&OIKOS) sowie Bernhard Datzberger als Sprecher der bäuerlichen Obstverarbeitung Österreich, durch den Abend.
Bei einem gemeinsamen Kongressdinner wurden die insgesamt 90 Teilnehmer mit regionalen Gerichten samt Cider-Kostproben von der Schweizer Mosterei Möhl verköstigt.
Internationales Netzwerk – die Ciderlands
„Was diesen Kongress so einzigartig machte, waren die zahlreichen Experten aus den USA, Kanada, der Schweiz und Deutschland sowie der Besuch der ‚Ciderlands‘. Daher wurde auch für alle Teilnehmer simultan gedolmetscht“, so die Geschäftsführerin der Moststraße, Maria Ettlinger.
„Ciderlands“ ist ein Netzwerk von internationalen Tourismusdestinationen und Produzenten, die die Vermarktung von Cider und Most sowie dessen Kultur in einer Region fördern. Die Vertreter der fünfköpfigen Delegation kamen dafür extra aus Norwegen, dem Baskenland, Portugal und Lettland angereist.
Cider & Spring
Die internationale Delegation präsentierte sich zudem auch am „Cider & Spring Festival“ in der Remise in Amstetten. Sie ließen die Festival-Besucher ihre mitgebrachten Cider verkosten.
„Das Festival und der Kongress waren großartig organisiert! Wir sind sehr dankbar für die Einladung in die Region und freuen uns auf ein Wiedersehen“, so Haritz Rodriguez aus dem Baskenland, der die Delegation anführte.
Ein weiterer Höhepunkt am Festival war die „Obstshow der anderen Art!“ von Alois Wilfling, Geschäftsführer von „eva&adam“, einem Agrarhandelsunternehmen, welches exklusive Streuobst-Raritäten als Tafelobst verkauft.
„Das Cider & Spring Festival soll zur Vernetzung genützt werden, um im Bereich der Ciderherstellung voneinander zu lernen“, betont der Geschäftsführer der Mostviertel Tourismus GmbH, Andreas Purt.
Gelebte Praxis
„Der Freitag und Samstag standen ganz im Zeichen der gelebten Praxis“, so Projektleiter Christopher Starkl, der federführend für die Organisation des Kongresses verantwortlich war. Exkursionen führten die Teilnehmer ins MostBirnhaus nach Stift Ardagger, zum GenussBauernhof Distelberger in Amstetten, zur Betriebsbesichtigung der Haselbergers nach St. Valentin und zur Vorführung der mobilen Hebebühne für Streuobst in die Pihringer’s Moststub’n nach Winklarn.
Höchstinteressiert am Exkursionsprogramm war zudem die Höhere Tourismusschule St. Pölten, die sich mit der Klasse 5A mit insgesamt 15 Schülern dem Kongress für einen Tag anschloss.
Sie beschäftigen sich derzeit mit dem Schwerpunkt Food Design, in welchem sie die Gestaltung von nachhaltigen Produkten erlernen. Professorin Alexandra Huber freute sich über die professionellen Praxiseinblicke für die Klasse und den Austausch mit den Fachexperten.
„Möchten Kongress bald wieder in die Region bringen“
„Aufgrund der vielen positiven Rückmeldungen möchten wir den Kongress bald wieder in die Region bringen. Wann dies der Fall sein wird, ist derzeit noch unklar, aber wir glauben, dass sich das Jahr der Niederösterreichischen Landesausstellung 2026 sehr gut anbieten würde“, so die Obfrau der Moststraße, Bgm. Michaela Hinterholzer, über die Veranstaltung.
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