Acute Community Nurses in Haag: Erste Bilanz gezogen
STADT HAAG. Mit 1. Juni startete der sechste Acute Community Nurse (ACN)-Standort in Niederösterreich den Betrieb in Haag. Vorerst noch am Standort der ‚alten‘ Rotkreuz-Dienststelle und noch nicht ganz rund um die Uhr.
Vier Mitarbeitende, die als Stammpersonal in Haag tätig sind, werden durch sieben weitere Kollegen anderer Regionen unterstützt – allesamt erfahrene diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegekräfte.
Die Leitung der ACN, Nicole Kordina, erklärt: „Bisher wurde vom Standort Haag aus 26 Interventionen durchgeführt. Der Schwerpunkt lag an Nachmittagen und am frühen Abend, wo wenig Regelversorgung möglich ist. Denn das ist der Schwerpunkt der ACN: Dann die Versorgung zu übernehmen, wenn bestehende Systeme nicht zur Verfügung stehen.“
Vorwiegend ältere Patienten
Mehr als die Hälfte der Patienten war laut Kordina zwischen 70 und 90 Jahre alt, die anderen lagen gleich verteilt darunter. 24 Interventionen wurden im Bezirk Amstetten durchgeführt, zweimal ging es in den Bezirk Melk.
Kordina: „Die meisten Interventionen waren aufgrund von Problemen mit Katheter, Sonden oder Drainagen, gefolgt von schlechtem Allgemeinzustand, sowie Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall und auch Beratung, Schulung sowie Gesundheitsförderung, wo die meist älteren Patienten oder deren Angehörige Hilfe über 1450 oder 144 suchten. In diesen Fällen war die ACN die zu diesem Zeitpunkt einzige Alternative einer gesundheitlichen Versorgung, damit mussten die Hilfesuchenden nicht in ein Klinikum.“
Versorgungsdefizit erkannt
Bei einzelnen Personen sei ein Versorgungsdefizit identifiziert worden. Nach einer Primärversorgung und eingehenden Evaluierung und Beratung vor Ort konnten diese an einen niedergelassenen Arzt, eine Sozialeinrichtung oder Pflegedienst angebunden werden.
Der Bezirksstellenleiter des Roten Kreuzes Haag, Dieter Weitenthaler, kann über die ersten gemeinsamen Erfahrungen berichten: „Unsere Mannschaften geben positive Rückmeldungen in der fachlichen und kameradschaftlichen Zusammenarbeit mit den ACN. Durch die Versorgungen vor Ort bleiben unsere Rettungsmittel frei und stehen für dringendere Einsätze zur Verfügung.“
Bürgermeister Lukas Michlmayr (ÖVP) freut sich über die Ergänzung im regionalen Gesundheitssystem: „Auch aus der Bevölkerung haben wir schon die ersten erfreulichen Rückmeldungen erhalten.
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