CCA-Managerin: "Shoppingcenter sind und bleiben auch in Zukunft ein Ort der Begegnung"

Tips:Frau Gfrerer, Sie leiten seit November das City Center. Wie haben Sie die ersten Monate, die aufgrund des Weihnachtsgeschäftes sicherlich sehr intensiv waren, in dieser Funktion erlebt?

Katharina Gfrerer: Da ich seit über 16 Jahren bereits das Marketing und die PR-Agenden des CCA gestalte und damit das Center sehr gut kenne, habe ich sehr rasch in meine neue Rolle gefunden. Ich habe sehr viele Gespräche mit meinen Center-Management-Mitarbeitern, Shop-Partnern sowie langjährigen regionalen Partnern geführt, um hier auf erfolgreich bestehende Partnerschaften aufzubauen und diese auch weiterzuentwickeln. Einen besonderen Fokus haben wir auf die Vermietung weiterer Flächen gelegt, was uns etwa mit der nächsten Neueröffnung von Only Ende März bereits gelungen ist. Natürlich wartet auch einiges an Arbeit im Hinblick auf die weiteren Umbauarbeiten auf uns.

Tips:Sie sind Expertin in Sachen Einzelhandel, Marketing sowie PR und leiten zusätzlich zum City Center Amstetten zwei weitere Einkaufszentren in Wien und Tulln: Wie schätzen Sie die zukünftige Rolle von Shoppingcentern ein? In welche Richtung sollen/werden sie sich entwickeln?

Gfrerer: Lebendige Innenstädte und ein attraktiver Innenstadthandel gehen Hand in Hand. Daher ist uns auch die Zusammenarbeit mit der Stadt sehr wichtig, um hier gemeinsam Weiterentwicklung voranzutreiben. Shoppingcenter sind und bleiben auch in Zukunft ein Ort der Begegnung. Gemeinsame Freizeit wird zumeist auch in Einkaufszentren und dem darum gestalteten Angebot verbracht. Die Nachfrage nach einem Shoppingerlebnis mit Entertainment, Serviceleistungen mit entsprechender Qualität und Gastronomie hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Das haben wir bereits frühzeitig erkannt und haben in unseren Centern mit entsprechender Infrastruktur darauf reagiert.

Tips:Wie sehr macht Shoppingcentern der Online-Handel zu schaffen? Wie darauf am besten reagieren?

Gfrerer: Die stets wachsende Erwartungshaltung der Kunden an ein vielseitiges und aufregendes Shoppingerlebnis hat den stationären Handel in den letzten Jahren maßgeblich mitgeprägt. Daher ist auch eine unverwechselbare Aufenthaltsqualität relevant, weshalb wir etwa im CCA mit der Modernisierung der Mallflächen diese mitgestalten. Die Implementierung neuester Technologien, die auch wertvolle Synergien mit dem Online-Handel schaffen, wie etwa digitale Loyalitätsprogramme, sind hier mitentscheidend. Hier sind auch verstärkt unsere Shop-Partner gefragt, mit denen wir gemeinsam stets bestrebt sind, spannende und neue Store-Konzepte in unsere Center zu holen. Gute, persönliche Beratung ist und bleibt hier ein Evergreen im stationären Handel.

Tips:Sie sind ja seit 2009 beruflich mit dem City Center Amstetten verbunden: Wie hat sich das Center in den vergangenen 15 Jahren Ihrer Ansicht nach entwickelt?

Gfrerer: Mit seiner zentralen Lage ist das CCA seit über 20 Jahren ein wichtiger Anker in der Amstettner Wirtschaft und leistet so mit rund 400 Arbeitsplätzen einen wertvollen Beitrag zur regionalen Wertschöpfung. Wir haben das CCA von einem klassischen, innerstädtischen Einkaufszentrum hin zu einem vielseitigen, modernen Treffpunkt entwickelt, bei dem sowohl das Shopping als auch das Erlebnis eine große Rolle spielen. Darüber hinaus haben wir auch das Angebot mit aktuell rund 60 Shops auf einer Verkaufsfläche von 25.100 Quadratmetern stark ausgebaut, um attraktive Marken nach Amstetten zu holen.

Tips:Welche Pläne/Ziele verfolgen Sie für das City Center Amstetten in den nächsten Jahren?

Gfrerer: Wir werden den Ende 2023 gestarteten Neupositionierungsprozess auch im heurigen Jahr weiterführen. Der Zuspruch der Amstettner gibt uns recht, wie der Bauteil CCA 2 mit einigen neuen, großen Anker-Mietern wie C&A oder TKMaxx, der neu gestalteten Mallfläche und vor allem dem Foodcourt zeigen. So konnten wir 2024 ein kumuliertes Frequenzplus von rund neun Prozent im Vergleich zu 2023 erreichen, mit einer speziell starken Entwicklung im zweiten Halbjahr mit einer Zunahme von rund 33 Prozent an Besucherzahlen. Im Fokus des heurigen Jahres stehen hier die Modernisierung der Mallflächen im CCA 1, inklusive einigen Shop-Erweiterungen sowie die bauliche Öffnung zur Rathausstraße.

Tips:Welchen Stellenwert hat das Thema Nachhaltigkeit im City Center Amstetten?

Gfrerer: Wir bringen hohes Verantwortungsbewusstsein gegenüber Menschen und der Umwelt in unsere tagtägliche Arbeit mit. Unsere langfristige Nachhaltigkeitsstrategie für das CCA fußt auf dem erhobenen CO₂-Fußabdruck. Wir haben im letzten Jahr Photovoltaikanlagen auf dem Parkdeck errichtet, um ohne zusätzliche Bodenversiegelungen an sonnenreichen Tagen energieautark zu sein. Im letzten Jahr haben wir so 503,09 MWh Strom produziert, 238,94 Tonnen CO₂ vermieden und 201,23 Tonnen Kohleabbau reduziert. Darüber hinaus haben wir mit dem Tausch von Heiz- und Kühlanlagen, ebenfalls im letzten Jahr, 25 Prozent des Stromverbrauchs eingespart. Neben diesen Investitionen sind wir weiter bestrebt, unserem gesamtgesellschaftlichen Auftrag nachzugehen.