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Müllsammeln mit Wirkung: NÖ Frühjahrsputz 2025 bricht Rekorde

Michaela Aichinger, 20.06.2025 19:03

SANKT PÖLTEN. Mit dem Sommerbeginn endet traditionell der NÖ Frühjahrsputz – und das Jahr 2025 markiert dabei einen neuen Höhepunkt: Noch nie zuvor wurden in Niederösterreich so viele Umweltaktionen durchgeführt wie heuer.

(V. l.) Landtagsabgeordneter Anton Kasser (ÖVP), Präsident der NÖ Umweltverbände, gemeinsam mit Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) (Foto: NLK Pfeiffer)

„Unser Frühjahrsputz ‚Wir halten Niederösterreich sauber‘ verzeichnete 944 Sammelaktionen, bei denen 45.000 Freiwillige gemeinsam 150.000 Kilogramm Abfall von Wegen, Wegrändern und Wiesen entfernten“, berichtet Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) gemeinsam mit Landtagsabgeordneter Anton Kasser (ÖVP), Präsident der NÖ Umweltverbände.

Was 2006 als Pilotprojekt begann, hat sich zur größten Umweltbewegung des Bundeslandes entwickelt – getragen von engagierten Bürgern, Gemeinden, Vereinen und Schulen. 2025 stand die Aktion unter dem Zeichen von mehr Beteiligung, mehr Wirkung und mehr Verantwortung.

Pernkopf: „Menschen wollen mitgestalten“

„Die Menschen wollen mitgestalten“ „Dass heuer so viele Aktionen wie noch nie umgesetzt wurden, zeigt eines ganz klar: Die Menschen sind stolz auf unsere Heimat und engagieren sich für eine saubere Umwelt. Dafür packen sie auch an, säubern Wegränder, Wiesen und Wege“, so Pernkopf.

Gleichzeitig mahnt er zur Reflexion: „Besser wäre es, wenn gar nicht erst so viel Müll in unserer Landschaft landet. Unsere Heimat Niederösterreich ist reich an wunderbaren Natur- und Kulturlandschaften. Darauf müssen wir auch achten.“

Mehr Bewusstsein – aber auch mehr Abfall?

Auch Anton Kasser sieht den Erfolg als Appell an Politik und Gesellschaft: „Der Frühjahrsputz ist eine Erfolgsgeschichte, aber keine Lösung auf Dauer. Die steigende Beteiligung ist erfreulich – doch nachhaltiger wäre es, wenn wir die Ursache in den Griff bekommen: achtloses Wegwerfen. Besonders Einwegverpackungen stellen dabei eine große Herausforderung dar.“

Impulse für langfristige Verbesserungen kommen nun auch aus der Gesetzgebung: Seit Anfang 2025 gilt in Österreich das Einwegpfand auf Plastikflaschen und Getränkedosen. Viele freiwillige Sammler berichten bereits von einem spürbaren Rückgang dieser Abfälle in der Natur.

Kurioses am Wegesrand

Neben typischen Funden wie Pet-Flaschen, Dosen oder Zigarettenstummeln sorgten auch heuer wieder ungewöhnliche Gegenstände für Gesprächsstoff – etwa ein verlorener Reisepass, ein Akkubohrer, Batterien, Einweg-E-Zigaretten und mehrere Kleidungsstücke. Diese Funde sind mehr als Kuriositäten – sie stehen symbolisch für eine Wegwerfmentalität, der die Initiative bewusst entgegentreten will.

Frühjahrsputz als Bildungsprojekt

Besonders stark war auch 2025 die Beteiligung von Schulen und Jugendgruppen. Lehrkräfte berichten, dass der Frühjahrsputz längst nicht mehr nur ein Ausflug ist, sondern ein wichtiges Element der Umweltbildung. Kinder lernen dabei unmittelbar, wie lange Abfall in der Natur bleibt – und wie aufwändig es ist, ihn zu entfernen.

Regionale Verbände als Rückgrat der Aktion

Ein zentraler Erfolgsfaktor sind die 22 regionalen Abfallverbände und drei Statutarstädte, die die Aktion organisatorisch tragen. Sie stellen Materialien wie Müllsäcke, Handschuhe, Greifzangen und Warnwesten kostenlos zur Verfügung, kümmern sich um die Abholung und fachgerechte Entsorgung des gesammelten Abfalls – und sorgen dafür, dass jede Aktion reibungslos abläuft.

Viele Verbände unterstützen die Teilnehmer mit kleinen Jausen, Preisen oder Anerkennungen vor Ort. So wird der Frühjahrsputz vielerorts nicht nur zur Umweltaktion, sondern auch zum Gemeinschaftserlebnis.


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