Equal Pension Day in Niederösterreich am 6. August 2025
ST. PÖLTEN. Am Mittwoch, 6. August 2025, wird in Niederösterreich der Equal Pension Day begangen. Der Equal Pension Day markiert jenen Tag, an dem Männer bereits so viel Pension erhalten haben, wie Frauen erst bis zum Jahresende beziehen werden. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Fortschritt um zwei Tage.
„Der Aktionstag macht auf die aktuelle Situation von Frauen in Bezug auf Gleichstellung beim Einkommen und der Vereinbarkeit von Familie und Beruf aufmerksam. Für die Höhe der Pension sind sowohl das Einkommen als auch die Anzahl der Beitragsmonate entscheidend. Derzeit liegt die durchschnittliche Brutto-Pension in Niederösterreich bei Männern bei 2.641 Euro, bei Frauen bei 1.585 Euro“, erklärt Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP).
Damit belegen die Frauen im Bundesländervergleich den zweiten Platz, während die Männer gemeinsam mit Oberösterreich auf dem ersten Platz liegen. Im Gesamtdurchschnitt liegt Niederösterreich ebenfalls an erster Stelle. In allen drei Kategorien übertrifft das Bundesland den österreichweiten Schnitt.
Die Zahlen im Detail
Frauen
Wien: 1.739 Euro
Niederösterreich: 1.585 Euro
Salzburg: 1.526 Euro
Burgenland: 1.496 Euro
Kärnten: 1.469 Euro
Oberösterreich: 1.450 Euro
Steiermark: 1.443 Euro
Tirol: 1.396 Euro
Vorarlberg: 1.333 Euro
Österreich-Schnitt: 1.527 Euro
Männer
Niederösterreich: 2.641 Euro
Oberösterreich: 2.641 Euro
Burgenland: 2.535 Euro
Salzburg: 2.577 Euro
Vorarlberg: 2.501 Euro
Tirol: 2.477 Euro
Steiermark: 2.468 Euro
Wien: 2.421 Euro
Kärnten: 2.411 Euro
Österreich-Schnitt: 2.535 Euro
Durchgängiges Erwerbsleben in Vollzeit: für Frauen oft nicht erfüllbar
Das derzeitige Pensionssystem basiert auf einem durchgängigen Erwerbsleben in Vollzeit ohne Unterbrechungen. Diese Voraussetzungen sind insbesondere für Frauen oft nicht erfüllbar, da sie einen großen Teil unbezahlter Sorgearbeit leisten.
„Frauen bekommen in Niederösterreich durchschnittlich 40 Prozent weniger Pension als Männer. Altersarmut ist in vielen Fällen weiblich. Hauptursachen für die niedrigeren Pensionen sind schlechtere Bezahlung sowie die ungleiche Verteilung von Haus- und Pflegearbeit, wodurch viele Frauen eingeschränkt oder gar nicht am Arbeitsmarkt teilnehmen können“, betont Teschl-Hofmeister und meint weiter: „Deshalb profitieren insbesondere Mütter von der 750 Millionen Euro umfassenden blau-gelben Betreuungsoffensive des Landes Niederösterreich.“
Freiwilliges Pensionssplitting
Ein möglicher Beitrag zur Verbesserung der Pensionssituation sei das freiwillige Pensionssplitting, erklärt die Landesrätin: „Eltern können für die Jahre der Kindererziehung ein Pensionssplitting vereinbaren. Dabei kann der erwerbstätige Elternteil bis zu 50 Prozent seiner Teilgutschrift für die ersten vier Jahre nach der Geburt des Kindes auf das Pensionskonto des Elternteils übertragen lassen, der die Kinderbetreuung übernimmt.“
Die Übertragung darf die jährliche Höchstbeitragsgrundlage nicht überschreiten und muss bis zum siebenten Geburtstag des Kindes bei der Pensionsversicherungsanstalt beantragt werden.
Projekt GeldHeldinnen soll Finanzkompetenz von Frauen stärken
„Im Leben einer Frau gibt es immer wieder Phasen, in denen wichtige Entscheidungen zu Finanzen, Einkommen und Altersvorsorge getroffen werden müssen. Das beginnt bei der Berufswahl und reicht über die Vereinbarkeit von Kinderbetreuung und Erwerbstätigkeit bis zur Pensionsvorsorge“, fasst Teschl-Hofmeister zusammen. „Mit dem Projekt GeldHeldinnen wurden maßgeschneiderte Angebote für Frauen entwickelt, um ihre Finanzkompetenz zu stärken. Unser Ziel ist, dass Frauen selbstständig und selbstbewusst ihre finanzielle Lebensplanung gestalten und sich so eine nachhaltige Existenzsicherung bis ins Pensionsalter aufbauen.“
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