NÖ Rettungswesen: 21 Notarztstützpunkte beschlossen
SANKT PÖLTEN. Mit der Festlegung auf 21 Notarzteinsatzfahrzeug-Stützpunkte und zusätzlichen Investitionen in Höhe von 70 Millionen Euro haben Land und Gemeinden die Neuausrichtung des niederösterreichischen Rettungs- und Notfallsystems beschlossen.
Die Zukunft der Rettungs- und Notfallversorgung in Niederösterreich stand im Mittelpunkt eines Pressegesprächs der Landesräte Eva Prischl (SPÖ), Ludwig Schleritzko (ÖVP) und Martin Antauer (FPÖ). Gemeinsam mit Johannes Pressl, Präsident des Niederösterreichischen Gemeindebundes, Andreas Kollross, Präsident des Gemeindevertreterverbandes, sowie den Präsidenten Hans Ebner (Rotes Kreuz Niederösterreich) und Hannes Sauer (Arbeiter-Samariter-Bund Niederösterreich) informierten sie über die Neuausrichtung und finanzielle Absicherung der Rettungslandschaft.
„Intensive Verhandlungen“
Landesrätin Prischl betonte, dass die vergangenen Wochen von intensiven Verhandlungen geprägt gewesen seien. Im Zentrum stand die Sicherstellung des Rettungs- und Notarztsystems. Erstens sei die Finanzierung des Gesamtvertrags im Rettungsdienst sicherzustellen gewesen und zweitens die im Gesundheitspakt 2040+ empfohlenen Strukturreformen in Umsetzung zu bringen.
„Es liegt nun ein Ergebnis vor, das Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft berücksichtigt“, so Prischl. Die Rettungsorganisationen erhalten für die erbrachten Leistungen der Jahre 2022 bis 2025 rund 70 Millionen Euro zusätzlich. Zudem wurde ein Gemeindeunterstützungspaket beschlossen.
Notarzteinsatzfahrzeug-Stützpunkte: neue Struktur ab April 2027
Im Zuge der Neuorganisation wird die Zahl der Notarzteinsatzfahrzeug-Stützpunkte auf 21 festgelegt. Von aktuell 32 Standorten sollen elf zu Notfallrettungsstützpunkten mit hochqualifizierten Notfallsanitätern umstrukturiert werden. Die neue Struktur tritt ab April 2027 in Kraft.
Stationiert werden Notarzteinsatzfahrzeuge in Amstetten, Baden, Gänserndorf, Gmünd, Hollabrunn, Horn, Korneuburg, Krems, Lilienfeld, Melk, Mistelbach, Mödling, Neulengbach, Neunkirchen, Schwechat, St. Pölten, Scheibbs, Tulln, Waidhofen/Thaya, Wiener Neustadt und Zwettl.
Maßnahmen des Gesundheitspakts 2040+
Ergänzend sollen Maßnahmen des Gesundheitspakts 2040+ umgesetzt werden: ein wohnortnahes First-Responder-System, die Ausweitung der Community-Nurses, der Ausbau auf insgesamt 86 Rettungswagenstützpunkte mit Notfallsanitätern, die 24-Stunden-Flugrettung samt Nacht- und Schlechtwettertauglichkeit sowie der Ausbau der telemedizinischen Unterstützung durch Telenotärzte.
Finanzlandesrat Schleritzko unterstrich, dass das Land Niederösterreich die gesamte Finanzierung von 70 Millionen Euro trägt, davon 50 Millionen Euro für ein Gemeindeunterstützungspaket. „Das ist ein nachhaltiges Zukunftspaket für das Rettungswesen“, sagte er.
Landesrat Antauer betonte, dass es bei allen Reformschritten um die Menschen gehe: „Jeder hat das Recht auf eine optimale Versorgung, unabhängig vom Wohnort. Dafür braucht es mutige Schritte und Klarheit.“
Gemeindevertreterverbände: „Reform notwendig“
Die Präsidenten der Gemeindevertreterverbände, Pressl und Kollross, hoben hervor, dass die Reform notwendig und in konstruktiven Verhandlungen mit dem Land erzielt worden sei.
Rotes Kreuz Präsident Ebner erinnerte an die lange Tradition des Rettungsdienstes in Niederösterreich und verwies auf die Bedeutung freiwilliger Mitarbeiter. „Mit 21 Notarzt- und künftig 86 Rettungswagenstützpunkten sowie dem Ausbau der Telemedizin schaffen wir ein engmaschiges Notfallsystem“, so Ebner.
Auch Hannes Sauer vom Arbeiter-Samariter-Bund betonte die Rolle der Freiwilligen und die Verlässlichkeit der Sanitäter im Einsatz: „Rund um die Uhr, sieben Tage die Woche, 24 Stunden am Tag sind wir bereit, Hilfe zu leisten.“
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