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Junge Waldrappe landeten bei Sommerausflug in Arnreit

Martina Gahleitner, 02.09.2017 07:01

ARNREIT. Eigentlich ist der Waldrapp in Mitteleuropa schon im 17. Jahrhundert ausgestorben, nur dank Wiederansiedlungsprojekte kommt er vereinzelt wieder vor. Dass jetzt in Arnreit sechs Jungtiere dieser streng geschützten Art entdeckt wurden, liegt an der jugendlichen Abenteuerlust: Denn die Vögel sind aus der Forschungsstation in Grünau ausgebüxt.
 

  1 / 4   Auf einem Sendemasten in Untergahleiten haben sich sechs Waldrappe niedergelassen - andere sind noch weiter in den Norden geflogen. Foto: Köchler

Daniel Köchler hat die sechs  Vögel  auf einer Wagenhütte in Untergahleiten entdeckt und gleich mit der Fotokamera eingefangen.  Schließlich ist es schon eine Besonderheit, dass der auf der roten Liste der bedrohten Tierarten stehende Ibis in freier Wildbahn auftaucht. Nachforschungen haben ergeben, dass die Jungtiere aus der Konrad Lorenz Forschungsstelle in Grünau im Almtal stammen. „Unsere Waldrappe  fliegen jeden Sommer aus, aber die Jungen haben sich leider abgespalten und sind Richtung Norden geflogen“, berichtet Projektmitarbeiterin Verena Pühringer-Sturmayr. Während einige eben in Arnreit zwischengelandet sind, hat es andere weiter bis nach Tschechien, Polen und Lettland verschlagen.

Heimkehr ist lebensnotwendig

25 Waldrappe sind heuer geschlüpft, 22 von ihnen sind entwischt. „Wir hoffen, dass sie alle wieder zurückkommen, denn den Winter würden sie sonst nicht überleben. Sie stochern mit ihren langen Schnäbeln im Boden nach Nahrung - wenn aber alles gefroren ist, finden sie nichts. Deshalb müssten die Waldrappe im Winter eigentlich in den Süden ziehen. In Grünau wird aber zugefüttert, wenn es kälter wird“, erklärt Pühringer.

Sie ist dankbar über Hinweise zu Sichtungen. Denn wenn es nötig ist, rücken die Projektmitarbeiter auch aus, um die Vögel wieder einzufangen und nach Hause zu bringen.

Schon 1997 wurde in Grünau mit den Waldrapp-Forschungen begonnen, die ersten Tiere sind aus Zoos  gekommen. Seit 2001 brüten sie selbständig. Derzeit leben 63 Waldrappe in der Konrad Lorenz Forschungsstelle. Sichtmeldungen an: Tel. 07616/8510.


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