Anrainer wehren sich gegen „Bausünde“
BAD HALL. Nur 150 Meter vom Stadtplatz entfernt sollen in der Moritz-Mitter-Gasse moderne Eigentumswohnungen gebaut werden. Anrainer aus dem Villenviertel sind entsetzt und haben fast 200 Unterschriften gegen das Projekt gesammelt.
„Für uns sind Nachverdichtung, Baulücken schließen, Infrastruktur nutzen, Ressourcen schonen oder Grünland erhalten keine leeren Wörter. Wir schaffen Wohnraum ausschließlich auf Baugrundstücken im städtischen Bereich und vermeiden so die Umwidmung von wertvollem Grünland“, heißt es in der Projektbeschreibung von Hello Immobilien. Nur noch sechs der 13 geplanten Eigentumswohnungen in der Moritz-Mitter-Gasse mit Größen zwischen 50 und 113 Quadratmetern sind zu haben.
Passt nicht hier her
Nachbarin Margareta Fein, die Architektur studiert hat und jahrelang eine Baufirma führte, macht gegen die Wohnungen mobil. „Das wäre eine Bausünde, weil ein überdimensionierter Wohnblock im historischen Stadtkern absolut nicht ins Ortsbild passt.“ Fein hat fast 200 Unterschriften in Bad Hall gesammelt und Einspruch gegen das Projekt erhoben.
Behörde prüft
Bürgermeister Bernhard Ruf (ÖVP) muss nun als oberste Baubehörde innerhalb von sechs Monaten eine Entscheidung treffen. „Es sind Einwendungen gekommen, die in den nächsten Wochen genau geprüft werden. Es gilt, das Für und das Wider abzuwägen“, so der Stadtchef. „Als Baubehörde gilt es, sachlich und ohne Emotionen zu entscheiden.“Ob die modernen Wohnungen in das Villenviertel passen, kommentiert Ruf im Tips-Gespräch so: „Über Geschmack lässt sich streiten. Jede Zeit darf ihre Spuren hinterlassen.“
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