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URFAHR-UMGEBUNG. Im Gespräch mit Tips hat Wilhelm J. Hochreiter vom OÖ. Schulmuseum in Bad Leonfelden darüber gesprochen, wie der Schulalltag früher ausgesehen hat.

Die historische Klasse aus dem OÖ. Schulmuseum in Bad Leonfelden. Foto: OÖ. Schulmuseum
  1 / 2   Die historische Klasse aus dem OÖ. Schulmuseum in Bad Leonfelden. Foto: OÖ. Schulmuseum

Das Schreiben auf Schiefertafeln, Großklassen mit mehreren Schulstufen, reiner Frontalunterricht, seitenlanges Auswendiglernen und ein komplett straforganisierter Unterricht: Ungefähr so lässt sich der Schulalltag ab Maria Theresia zusammenfassen. „Methodenvielfalt hat es da nicht sehr viel gegeben“, erzählt Wilhelm J. Hochreiter vom OÖ. Schulmuseum in Bad Leonfelden.

Während es im Mittelalter noch Einzelunterricht und den Unterricht in kleineren Gruppen gab, galt ab Kaiserin Maria Theresia der Frontalunterricht als die Norm – und zusätzlich dazu die Einzel-/ Stillarbeit. Die Klassen bestanden oft aus mehreren Schulstufen und konnten bis vor dem ersten Weltkrieg aus bis zu 80, 90 oder sogar 100 Schülern bestehen. Auch nach dem ersten und dem zweiten Weltkrieg sei es noch möglich gewesen, Klassen mit bis zu 40, 50 oder 60 Kindern vorzufinden. Damit ein Unterricht möglich war, wurde auf den Abteilungsunterricht gesetzt: Während die Lehrerin etwa vor der ersten Schulstufe Frontalunterricht hielt, mussten die Schüler der zweiten und dritten Stufe Stillarbeiten verrichten. Dann wurde gewechselt. Ebenfalls zentral: Das Auswendiglernen.

Strenge Bestrafung

„Vor und auch nach Maria Theresia waren Prügelstrafen gang und gäbe. Das hat es auch noch in der Zwischenkriegszeit gegeben, wobei es da schon ein bisschen milder war. Aber an den Haaren ziehen, Haare reißen, Ohrfeigen geben und so weiter – das war gang und gäbe“, erzählt der Experte. In der Zwischenkriegszeit habe es auch noch das „Scheitelknien“ als Bestrafung gegeben.

Zusätzlich gab es auch noch den Rohrstab, mit dem auf die Finger geklopft oder geschlagen wurde – je nach Schwere des Vergehens. „Aber genauso schlimm waren diese sogenannten psychischen Strafen: Das Ausgelacht-Werden“, erzählt Hochreiter. Das ging so weit, dass es in den Räumen einen Holzesel – und später eine Eselsbank – gab. Dort mussten sich die Kinder dann hinsetzen, um von der gesamten Klasse ausgelacht zu werden.


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