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Stammtisch: Wie steht es um die Kunst- und Kulturszene in Braunau?

Sabrina Antlinger, 27.01.2025 17:42

BRAUNAU. Die Oberösterreichischen Nachrichten (OÖN) luden zum Kulturstammtisch ins Gugg Braunau ein. Diskutiert wurde über die Kulturszene vor Ort, was gut läuft und wo es Probleme gibt. Thema war auch, welche Impulse das „Festival der Regionen“ (FdR), das heuer von 13. bis 22. Juni in Braunau stattfindet, geben könnte.

V.l.: Moderator Peter Grubmüller (OÖN-Kulturchef), Thomas Diesenreiter (FdR-Vorstand), Bürgermeister Johannes Waidbacher (ÖVP), Angelika Weinberger (Gugg), Robert Ortner (bauhoftheater) und Hanna Kirmann (Innviertler Künstlergilde) (Foto: Tips/antlinger)

Zu den Diskussionsteilnehmern zählten Bürgermeister Johannes Waidbacher (ÖVP), Hanna Kirmann (Innviertler Künstlergilde), Robert Ortner (bauhoftheater), Angelika Weinberger (Gugg) und Thomas Diesenreiter (FdR-Vorstand) – moderiert von Peter Grubmüller (OÖN-Kulturchef).

Rege Diskussion

Zu Beginn eröffnete Weinberger, dass bei ihr im Gugg die Nachfrage nach „leichter Kost“ steige. Viele wünschen sich namhafte Kabarettisten, diese treten jedoch erst ab einer Kapazität von mindestens 400 Sitzplätzen auf, weshalb das Gugg mit seinen 180 Plätzen nicht infrage kommt. Sie erhofft sich vom FdR, dass das „Publikum wieder experimentierfreudiger“ wird.

Ein Problem, das wohl einige Kulturschaffende zu beklagen haben: fehlende Räumlichkeiten. Auch das bauhoftheater kämpft mit dieser Situation. Eine fehlende Betriebsstättengenehmigung verhinderte letztes Jahr die Premiere von „Acht Frauen“ im Stögerstadl. Auf den Produktionskosten von rund 8.000 Euro blieb das Team sitzen. „Wir brauchen eine niederschwellige Räumlichkeit, die auch die Jugend anspricht“, betonte Ortner. Das Stück soll nun im Herbst im Bürgerhaus in Simbach nachgeholt werden, doch auf lange Sicht wolle man wieder „herent“ spielen. Selbes Klagelied kann auch die Innviertler Künstlergilde singen: Der Stadttorturm, in dem regelmäßig Ausstellungen stattfinden, ist nicht barrierefrei. Kirmann wünscht sich einen modernen, zeitgenössischen Kunstraum. „Ein Leerstand würde schon reichen“, so der Wunsch. Dem entgegnete der Bürgermeister, dass man nur Zugriff auf Gebäude hätte, die im Eigentum der Stadtgemeinde stehen, nicht auf private Leerstände. Für eine rege Diskussion sorgten auch Wünsche und Einwürfe aus dem Publikum.

Pläne für das FdR

Frischen Wind soll nun das FdR bringen. Waidbacher sprach von einem „Lotto-6er“ für die Stadt. Man wolle neue Kunstformen präsentieren, die häufig nicht genug Gehör finden. Auf dem Programm stehen etwa Brückentänze, exotische Frühschoppen und grenzübergreifende Elemente. Fokus dabei soll auch sein, den Stempel der „Hitler-Stadt“, den Braunau oftmals nach außen trägt, zu verändern. Auch die Jugend und Schulen wolle man miteinbeziehen, erklärten FdR-Vorstandsmitglieder. Aus den Publikumsrängen wurde eingeworfen, dass in diesem Zeitraum die zweiwöchigen Pfingstferien im benachbarten Bayern anstehen. Eine grenzübergreifende Zusammenarbeit mit Schulen in Simbach sei also fragwürdig. Mit April soll das FdR-Team auch ein fixes Büro in Braunau bekommen. Im Mai soll das konkrete Programm veröffentlicht werden.


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