Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

Rätsel um die Lage der ehemaligen Wehranlage von Braunau gelöst

Sabrina Reiter, 02.11.2016 15:40

BRAUNAU. Einst war Braunau von einer großen Festungsanlage umgeben. Wo diese lag, ließ sich bisher nur vage erahnen. Das Vermessungsamt Braunau fand jetzt einen Weg, darzustellen, wo die Bastionäre Festung genau verlief.

Nachdem im Jahr 1808 auf Befehl Napoleons und Kaiser Franz I. die Befestigungsanlagen der Stadt Braunau geschliffen werden mussten, ist unbekannt, wo die historischen Wehranlagen genau verliefen. Zwar besitzt der Museumsverein einen technischen Plan der gesamten Bastionären Festung, wie sie um 1680 ausgesehen haben dürfte, jedoch ist dieser nicht verortet. Bisher ließen sich nur im Altstadtbereich, etwa in der Ringstraße, vage Angaben zum genauen Standort machen.

Aufwendige Methode

Auf Initiative von Reinhard Hölbling beschäftigte sich das Vermessungsamt Braunau mit der 150 x 150 Zentimeter großen historischen Karte und fand einen Weg, den genauen Verlauf der Festung darzustellen. Federführend am Projekt beteiligt war Josef Eslbauer, der die eingescannte alte Karte mit der Urmappe des Katasters von 1829, einer aktuellen Katastralmappe und einer aktuellen Luftaufnahme der Stadt zusammenführte. Dazu suchte der Vermessungstechniker Identpunkte, die schon damals wie heute bestanden - etwa das Bezirksgericht. „Überraschend stellten wir dabei fest, dass die Genauigkeit der alten Karte überraschend hoch ist, etwa auf einen Meter genau“, erklärte Eslbauer bei der Präsentation der Ergebnisse. Damit ist die Lage der Festungsanlage und der fünf sogenannten Außenwerke samt ihrer zum Teil über 600 Meter langen, geradlinig verlaufenden wehrhaften Zugänge erstmals exakt bestimmt und auf den Planunterlagen ersichtlich.

Vereinen übergeben

Der Museumsverein, der Verein für Zeitgeschichte, die Stadtgemeinde und der Stadtverein erhielten jeweils drei große Farbausdrucke - den Plan der Bastionären Festung von 1680 sowie diesen in Kombination mit der sogenannten Urmappe der Katastervermessung und dem digitalen Orthofoto von 2014.


Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden