Bezirkshauptmannschaft legt Leistungsbilanz vor
BRAUNAU. Von Gesundheit über Soziales bis hin zu Verkehr und Katastrophenschutz – die Bezirkshauptmannschaft Braunau deckt viele Bereiche ab. Wie vielfältig die Arbeit der Behörde ist, präsentierten die Mitarbeiter in einer Leistungsbilanz.
Die Bezirkshauptmannschaft (BH) Braunau erfüllt sowohl Bundes- als auch Landesaufgaben und versteht sich als dezentrales Dienstleistungs- und Kompetenzzentrum. „Wir sind in öffentlichen Belangen der Nahversorger vor Ort“, bringt es Bezirkshauptmann Georg Wojak auf den Punkt. Dabei werde immer versucht, kundennah und lösungsorientiert zu arbeiten.
Insgesamt 148 Mitarbeiter (80 Vollzeit, 68 Teilzeit) beschäftigt die Bezirkshauptmannschaft derzeit. 111 davon (75 Prozent) sind weiblich. Im Außendienst leisteten die Mitarbeiter vergangenes Jahr 36.050 Stunden und fuhren 268.000 Kilometer. Im Haus kam es zu 81.000 Kundenkontakten. Die meisten Anfragen konnten dabei in der Bürgerservicestelle der Bezirkshauptmannschaft erledigt werden. So wurden hier im vergangenen Jahr 16.500 Reisedokumente und 4976 Führerscheine ausgestellt.
Röteln noch immer aktuell
Doch die Bezirkshauptmannschaft ist noch für viele weitere Bereiche, etwa Gesundheit, zuständig. So kümmert sie sich auch darum, dass sich ansteckende Krankheiten nicht weiter verbreiten können. Ein Fall von Röteln, der Ende letzten Jahres in Eggelsberg aufkam, beschäftigt die BH noch heute. Aktuell sind es bereits 19 Erkrankte (vier Erwachsene und 15 Kinder) in Eggelsberg und Mattighofen. Zudem wurden zahlreiche Absonderungen ausgesprochen. Leider beachten viele Leute die Vorgaben nicht, bedauert Wojak. Er weiß jedoch: „Wenn die BH das nicht regulieren würde, könnte eine Epidemie ausbrechen.“
Schwarzbauten
Auch für sogenannte „Schwarzbauten“, die keine Genehmigung haben und nicht in die Landschaft passen, ist die BH zuständig und muss immer wieder Entfernungen in Auftrag geben.
Mindestsicherung
Für die Mindestsicherung ist die Sozialabteilung der Bezirkshauptmannschaft zuständig. Insgesamt rund 2,8 Millionen Euro wurden im vergangenen Jahr ausbezahlt. Rund 890 Bezieher gibt es im Bezirk Braunau, rund ein Drittel davon sind Ausländer. Der Bedarf werde dabei von Seiten der BH sehr genau geprüft, versichert Wojak. So erzählt er von einem Mann, der meinte, sein Haus an seinen Sohn verschenken zu können, um dann Mindestsicherung zu beziehen. Es folgte die Ablehnung, da er erst auf sein Vermögen zurückgreifen muss. Und auch Angela Stoffner, Leiterin der Sozialabteilung, bestätigt: „Die, die Mindestsicherung bekommen, beziehen sie zu Recht.“ Besonders für Arbeitslose über 55 Jahren werde die Mindestsicherung oft zur Dauerlösung: „Sie tun sich schwer, einen Job zu finden.“
Konsumentenschutz
Die BH kümmert sich auch um den Konsumentenschutz und kontrolliert regelmäßig Betriebe im Bezirk. Von einem besonderen Härtefall berichtet Wojak: In einem Gasthaus wurden letztes Jahr 331 Kilogramm verdorbenes Fleisch sowie weitere Lebensmittel beschlagnahmt. Auch die Betreiber von Wettcafès und Glücksspielbetrieben stehen immer wieder im Visier der BH.
Auszug aus der Leistungsbilanz 2017 der BH Braunau
Sicherheitsabteilung
Waffenverbote: 49
Fundtiere: 170
Vereinsgründungen: 40
Entziehung der Lenkberechtigung: 400
Anonymverfügungen: 34.989
Strafverfügungen: 7623
Straferkenntnisse: 2573
Einnahmen durch Verkehrsstrafen: rund 2,4 Millionen Euro
Gesamte Strafgelder 2017: 3,4 Millionen Euro
Sozialabteilung
Unterhaltsvertretungen: 815
Pflegekinder bei Pflegefamilien: 51
Mindestsicherungsbezieher: 890
Neuaufnahmen in Seniorenheime: 192
Gemeindeabteilung
Kirchenaustritte: 575
Namensänderungen: 28
Staatsbürgerschaftsansuchen: 67
Sanitätsdienst
Strafen Lebensmittelsicherheits- und Verbraucherschutzgesetz: 94
Veterinärdienst
Kontrolle Tierschutzfälle: 122
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