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Wasserknappheit – viele Haushalte ohne Wasser, tausende Fische sterben

Alexander Kobler, 03.12.2018 10:27

BRAUNAU. Das trockene und warme Wetter der letzten Monate führt aktuell zu extremer Wasserknappheit im Bezirk. An vielen Stellen sind Bäche komplett ausgetrocknet, tausende Fische sind bereits verendet. In einigen Gemeinden, wie zum Beispiel in Altheim, ist die Wasserversorgung derzeit schwierig. Besonders private Brunnenanlagen sind häufig ohne Wasser.

An vielen Stellen ist das Flussbett der Mattig derzeit ausgetrocknet. Foto: Privat
An vielen Stellen ist das Flussbett der Mattig derzeit ausgetrocknet. Foto: Privat

Das warme und trockene Wetter seit dem Frühjahr zeigt aktuell seine negativen Folgen. Einige Gemeinden im Bezirk haben Probleme mit der Wasserversorgung, die Mattig ist an vielen Stellen vollkommen ausgetrocknet. Bereits mehrere tausend Fische sind verendet. Besonders der Kühbach bei Mattighofen ist vom Fischsterben betroffen, berichtet Reinhard Schaufler vom Gewässerbezirk Braunau. Er fürchte außerdem, dass sich die Situation auch nicht so schnell verbessern und es noch einige Wochen bis zu Monaten dauern wird, bis sich die aktuelle Wasserknappheit wieder signifikant stabilisiert. „Wir haben in diesem Jahr in vielen Ortschaften nur rund zwei Drittel des sonst üblichen Niederschlags, das macht sich jetzt natürlich bemerkbar.“

Privatbrunnen betroffen

Der Grundwasserspiegel sinke und viele, vor allem private, Brunnenanlagen müssen derzeit nachgebohrt werden, um die Wasserversorgung aufrechtzuerhalten, erklärt Schaufler. Man könne jetzt nur auf Regen hoffen. Dieser sollte aber nicht zu heftig und abrupt ausfallen, weil sich der Niederschlag sonst nur oberflächlich bemerkbar mache. Vielmehr müsse es kontinuierlich regnen, damit der Boden wieder genug Feuchtigkeit aufnehmen kann.

Nicht historisch

Reinhard Schaufler schätzt die Lage aber nicht als dramatisch oder historisch ein und weiß aus seiner 30-jährigen Tätigkeit im Wasserbau, dass so eine Situation im Schnitt alle zehn Jahre vorkommt. Als Konsequenz müsse man die zentrale Wasserversorgung forcieren, da der niedrige Grundwasserspiegel vor allem zu Problemen bei Privatversorgern führe, deren Brunnen nicht so tief sind, meint Schaufler.

Altheim besonders betroffen

Eine von der Wasserknappheit am meisten betroffene Gemeinde ist Altheim. Bürgermeister Franz Weinberger erklärt, dass man derzeit viele Brunnen stabilisieren müsse, um die Wasserversorgung wieder in Gang zu bringen. Er zeigt sich aber begeistert von der großen Nachbarschaftshilfe. „Es freut mich wirklich sehr, dass die Bevölkerung hier so an einem Strang zieht und zusammenhilft, oft wird dem Nachbarn auch einfach mit einem Gartenschlauch ausgeholfen“, schildert Weinberger. Er fürchte, dass die Lage bei Frost aber sogar noch schlechter werden könnte. Dann müsse man Nutz- und Brauchwasser vermehrt über die Feuerwehr beziehen und neue Brunnen bauen.

Großes Fischsterben

Auch die Fische sind von der Wasserknappheit betroffen, in der Mattig sind bereits tausende verendet. Max Walchetseder vom Landesfischereiverband und zuständig für die Mattig beschreibt die letzten 14 Tage als Katastrophe. Auch die Tümpel als Ausweichstelle der Tiere seien ausgetrocknet. Es sollen künftig wieder Fische in die Flüsse eingesetzt werden, dazu müsse sich die Lage aber natürlich erst einmal stabilisieren, erklärt Walchetseder.


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