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Gentechnik bei Coronatests – ein Molekularbiologe der HTL informiert

Sabrina Reiter, 11.04.2020 06:52

BRAUNAU. Benjamin Seeburger ist Molekularbiologe und Lehrer an der HTL Braunau. Er erklärt, welche Rolle die Gentechnik bei den Covid-19-Tests spielt.

Foto: HTL
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Benjamin Seeburger ist studierter Molekularbiologe und unterrichtet seit 2010 an der HTL Braunau Naturwissenschaften. Dabei vermittelt er seinen Schülern auch praktische Kenntnisse im Bereich Gentechnik, insbesondere im Zweig „Bionik“. Für ihn ist die Gentechnik ein sehr wichtiges und wertvolles Werkzeug insbesondere in der Analytik und in der Pharmazie: „Gerade in der jetzigen Situation sieht man, dass ohne Gentechnik und ohne Biotechnologie weder entsprechende Tests zur Verfügung stünden, noch die Entwicklung von Impfstoffen oder entsprechenden Medikamenten so rasch bewerkstelligt werden könnten. Vereinfacht gesagt – Gott sei Dank haben wir die Gentechnik und nützen wir die Möglichkeiten, die sie uns in vielen Lebensbereichen bietet.“

Testauswertung durch gentechnisches Verfahren

Bei den aktuellen Corona-Tests werden Proben aus dem Rachenraum einem gentechnischen Verfahren, der Polymerase-Kettenreaktion (PCR) unterzogen, erklärt Seeburger. Die Aussagekraft dieser PCR-Tests sei ausgezeichnet, die Fehlerquote liege bei deutlich unter einem Prozent. Erst 1983 wurde die PCR-Methode vom Biochemiker Kary Mullis entwickelt, der dafür den Chemienobelpreis erhielt. Die Voraussetzung dafür, dass man den Virus nachweisen kann, ist aber, dass der Genom des Virus bekannt ist, erklärt Seeburger. Dies sei im Fall von Covid-19 zum Glück sehr rasch geschehen. „Insgesamt kann man sagen, dass die verwendeten Methoden noch gar nicht so alt sind und dass die Entwicklung des Covid-19-Tests in kürzester Zeit erfolgt ist. Das ist in meinen Augen ein Beispiel dafür, wie gut unsere Wissenschaft aufgestellt ist“, meint Seeburger.

Erster Einblick

Auch in der HTL werden immer wieder PCR-Tests bei Laborübungen durchgeführt. Auch wenn die Fehlerquote aufgrund der Bedingungen hier hoch ist, so lernen die Schüler bereits die Grundverfahrensschritte und wie biotechnologische Abläufe funktionieren.


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