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Biersommelier: Mattighofner sind Experten im Bierverkosten

Theresa Senzenberger, 07.05.2022 08:00

MATTIGHOFEN. Franz Schrattenecker vom Gasthof Mattigtalerhof in Mattighofen und Sonja Perberschlager haben die Ausbildung zum Biersommelier abgeschlossen. Sie können als Bierkenner jetzt eine umfangreiche Beratung anbieten.

Sonja Perberschlager und Franz Schrattenecker sind jetzt Biersommeliers. Foto: Pollhammer/Schrattenecker

Die beiden absolvierten ihre Ausbildung in der Brauerei Ried und hatten Karl Zuser vom Biergasthof Hotel Riedberg als Lehrmeister. „Es war eine richtig tolle Gruppe“, erzählt Schrattenecker. Gemeinsam lernten sie allerlei zum Thema Bier. Augenmerk wurde auf das Beer Pairing gelegt – also auf das Zusammenspiel von Bier und Speise.

Bier selbst gebraut

Gleich zu Beginn waren sie in einer kleinen Schaubrauerei und konnten hier selbst brauen. Zusätzlich dazu gab es viel theoretischen Input. „Man lernt die Geschichte des Bieres – von den Anfängen vor über 6.000 Jahren bis hin zu Industrialisierung und Aktuellem.“ Auch die Schanktechnik, Hygiene, das Erkennen von Fehlaromen, warum welches Glas verwendet werden soll und die verschiedenen Bierstile sind Teil des Lernstoffes.

Es wird auch viel verkostet. „Zur Prüfung werden sechs verschiedene Bierstile serviert, die man erkennen muss. Das muss man natürlich üben.“ Außerdem muss im Vorfeld eine Bierkarte erstellt werden. “Ich hatte 39 Biere aus dem In-, und Ausland auf der Karte. Es ist natürlich von Vorteil, wenn man die Biere kennt – denn man sollte erklären, warum sie in der Karte stehen“, verrät Schrattenecker. 

Trinkfestigkeit von Vorteil

Trinkfestigkeit ist keine feste Voraussetzung für die Ausbildung, ist aber von Vorteil, so Schrattenecker. Im Grunde kann aber jeder ein Biersommelier werden, der sich für das Thema Bier interessiert. „Wichtig ist, dass man offen für Neues ist und etwas ausprobiert, zum Beispiel indem man einen Bierstil trinkt, den man nicht kennt.“

Ein schlechtes Bier gibt es laut dem Biersommelier nicht. „Bier ist immer Geschmackssache. Das Bier, das man gewohnt ist, schmeckt einem immer am besten.“

Fehlaromen erkennen

Ein Biersommelier lernt in seiner Ausbildung aber auch, wie man Fehlaromen erkennen kann. Dazu wurden dem Getränk absichtlich Fehlaromen, wie Chlor-Geschmack oder der Geruch nach Dosenmais, zugesetzt. „Wir haben das schon rausgeschmeckt – aber weil wir es auch wussten. Ob ich es jetzt so im Alltag erkennen würde, weiß ich nicht“, erklärt Schrattenecker.

Eine Besonderheit war für ihn die letzte Bierverkostung. 74 Gäste bekamen ein achtgängiges Menü mit dazu passenden Bierstilen, darunter etwa auch ein Sauerbier mit Gurkengeschmack. „Nicht jedermanns Geschmack, aber man sollte auch so etwas einmal getrunken haben“, ist der Mattighofner überzeugt. „Bei einer Bierverkostung bringt man genau das den Leuten näher. Da wir Wochen danach noch über die Biere diskutiert.“ 

Ihm ist es wichtig, dass sich die Leute auf etwas Neues einlassen. „Es gibt so viele interessante Bierstile mit all den verschiedenen Hopfenaromen. Der typische Innviertler trinkt sein Bier, welches er immer trinkt. Aber wir sind eine Bierregion. Es gibt alleine im Innviertel über 80 verschiedene Biere.

Bierangebot wird erweitert

Schrattenecker möchte jetzt auch das Bierangebot im Mattigtalerhof erweitern und das neue Wissen in Veranstaltungen einbauen. Im Keller sollen künftig Bierverkostungen für bis zu 20 Personen buchbar sein.

Bei der Weltmeisterschaft der Biersommeliers möchte Schrattenecker nicht mitmachen. „Da gibt es dann die wirklichen Experten dafür. Ich bleibe lieber bei dem, was ich gut kann – nämlich Wirt im Mattigtalerhof zu sein – und das mit Leidenschaft.“


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