
BRAUNAU. Der Umbau von Hitlers Geburtshaus in Braunau beginnt. In das Gebäude kommen die Polizeiinspektion Braunau und das Bezirkspolizeikommando.
Der geplante Umbau des Hitler-Geburtshauses löste viele Diskussionen aus. Zahlreiche Vorschläge der möglichen Nutzung wurden eingebracht. Am Montag, 2. Oktober, beginnt nun der Umbau entsprechend den Plänen des Innenministeriums.
In den ersten Tagen wird die Baustelle eingerichtet. Dabei werden Schutzvorkehrungen und Absperrungen vorgenommen.
20 Millionen Euro Baukosten
Nach aktuellem Stand soll der Umbau circa 2025 fertiggestellt sein. Die Polizei soll circa 2026 in das Gebäude einziehen. Die Kosten betragen rund 20 Millionen Euro.
Sicherheitsakademie
Das Gebäude wird in Zukunft nicht nur von der Polizeiinspektion Braunau und dem Bezirkspolizeikommando genutzt. Es wird an dem Standort auch eine Zweigstelle der Sicherheitsakademie eingerichtet. Die Schulungsräume werden für Schulungen der Anti Defamation League (ADL), die sich gegen Diskriminierung und Diffamierung einsetzt, genutzt. Polizisten aus ganz Österreich sollen dort mehrtägige Schulungen im Bereich Grund- und Freiheitsrechte durchlaufen.
Bis 2011 wurde das Gebäude sozial-karitativ genutzt. Für eine solche Nutzung konnte laut dem Innenministerium kein geeigneter Partner gefunden werden.
Gründe für den Umbau
Die Pläne des Innenministeriums orientieren sich an einem Bericht der Kommission zum historisch korrekten Umgang mit dem Hitler-Geburtshaus. Dieser wurde 2016 vorgelegt. Der Kommission gehören unter anderem Oliver Rathkolb von der Universität Wien, Gerhard Baumgartner vom Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW) und Clemens Jabloner, der ehemalige Präsident des österreichischen Verwaltungsgerichtshofes, an.
Grund für den Umbau des Geburtshauses waren unter anderem auch die Straftaten, die mit dem Gebäude zusammenhängen. So ist das Objekt laut dem Innenministerium immer wieder Anziehungspunkt für Menschen mit rechtsradikaler Gesinnung. Straftaten werden hier vor allem nach dem Verbotsgesetz, beispielsweise durch den Hitlergruß, verübt. Indem an dem Ort eine Polizeidienststelle eingerichtet wird, werde die Möglichkeit für derartige Straftaten stark eingeschränkt, so das Innenministerium.