Leserbrief: „Braunauer schwitzen weiter zu Hause“
BRAUNAU. Rotraud Steiger aus Braunau kritisiert in einem Leserbrief die Schließung der Braunauer Sauna in den wärmeren Monaten.
Wenn die Braunauer schwitzen wollen, dann nur noch vermutlich, wenn der Klimawandel die Temperaturen weiter fest nach oben treibt – und das am besten über das ganz Jahr und noch wichtiger wäre es von Mai bis September. In jedem Fall werden die Bewohner und Gäste der Stadt nicht mehr in der Sauna schwitzen, denn in genau diesen Monaten gilt für die Stadt: Geschlossen – wir müssen sparen!
Ich dachte ursprünglich, das wäre noch ein Nachläufer aus der Corona-Zeit, aber nein, die Stadt fährt weiter ein Energiesparprogramm, frei nach dem Motto: Wir sparen weiter dort, wo es wirklich Sinn macht. Die vielen langjährigen Saunarunden und Saunagäste zahlen dafür in den letzten Jahren die Rechnung. Fünf Monate Pause sollen der Stadt die notwendigen Euros bringen, die woanders wieder sinnlos verblasen werden, oder besser gesagt, verheizt werden! Nichts gegen die Besucher im Freibad, aber dort betreibt die Stadt bei Schönwetter, ja und man stelle sich vor, sogar bei Schlechtwetter die Freizeitanlage.
Der erste Streich der Stadt kam übrigens schon vor einigen Jahren. Die beliebten Damen- und Herrensaunatage wurden auf einen einzigen Tag in der Woche reduziert – Herr und Frau sitzen jetzt Hintern an Hintern an drei Tagen von Freitag bis Sonntag nebeneinander – oder eben auch nicht, denn allzu beliebt scheinen die gemischten Tage wohl nicht zu sein – hört man.
Dafür schwitzen die vielen treuen und zahlenden Stammgäste weiter über Wochen zu Hause oder sie fahren nach Burghausen, nach Ried oder ganz einfach gegenüber ins Bäderdreieck und bleiben halt nicht in der Stadt. Die Ideengeber dieser wirklich fortschrittlichen, weitsichtigen und auch bürgerfreundlichen Maßnahme für unsere gesunde Gemeinde sind österreichweit wohl einzigartig und mit dem Rotstift groß geworden – in jedem Fall nicht mit einer langjährigen und beliebten Einrichtung in unserer Stadt.
von Rotraud Steiger, 5280 Braunau
Bürgermeister Johannes Waidbacher zur Sauna
Die Sommerpause im Saunabetrieb hat vor allem ökologische und wirtschaftliche Gründe. Die Nachfrage nach der Sauna ist in der Freibadsaison wesentlich geringer als in der Hallenbadsaison, dennoch würde der Saunabetrieb einen hohen Aufwand bedeuten, vor allem hinsichtlich Energieverbrauch, Aufsichtspersonal und Reinigungsbedarf. Aus diesen Gründen ist die Sauna während der Freibadsaison geschlossen und wir freuen uns ab Herbst wieder auf zahlreichen Besuch in der Saunalandschaft des Freizeitzentrums Braunau.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden