Uttendorfer Männergruppe fuhr mit Oldtimertraktoren nach Frankreich

Ob bei strömendem Regen oder Sonnenschein – auf ihrem Weg nach Straßburg waren die Mitglieder des Oldtimerstammtisches Sonnleiten-Uttendorf jeden Tag fast zehn Stunden mit ihrem Oldtimer unterwegs. Und das, obwohl der älteste Teilnehmer schon 79 Jahre alt ist. Jeden Tag saßen die Fahrer von 7 bis 16.30 Uhr auf ihrem Traktor, abzüglich einer kleinen Jause zu Mittag.

Bereits der Start am 10. Juni verlief etwas ungemütlich. Um 6 Uhr früh ging es bei Regen los, wobei sich das Wetter drei Stunden lang nicht besserte. Die ersten sechs Tage waren wettermäßig auch relativ frisch. „Am Morgen hatte es meistens zwischen zehn und zwölf Grad“, erzählt der Stammtisch-Obmann Gerhard Schneittl.

Die neun Mitfahrer mussten sich ganz schön gegen das Wetter wappnen, denn nicht alle Oldtimer hatten auch ein Dach. In Ingolstadt galt es für sie sogar, durch ein Hochwassergebiet zu fahren. Der guten Laune tat das aber keinen Abbruch. „Wenn man mit dem Oldtimer unterwegs ist, ist man tiefenentspannt. Man sieht etwas von der Gegend und das Hirn wird freier“, berichtet Schneittl.

Von Uttendorf nach Straßburg

Von Uttendorf ausgehend ging es nach Landshut, Ingolstadt, Rottenbach ob der Tauber, durch Mainz bis nach Bingen. Dort begaben sich die Stammtischmitglieder einen Tag lang auf die Spuren der Hildegard von Bingen und lernten die Gegend bei einer Führung durch einen Bekannten besser kennen. Am sechsten Tag ging es weiter Richtung Bad Bergzabern, dann ins Elsass und nach Straßburg. Über den Rhein ging es später retour nach Freiamt, Bad Tölz und wieder nach Uttendorf.

Mit rund 25 km/h waren die Oldtimer gemütlich unterwegs. So konnten die Fahrer die vielen Sehenswürdigkeiten am Weg in Ruhe vom Traktor aus entdecken. Besonders prägend waren die vielen Panaromaaussichten. Für die Stammtisch-Mitglieder auch spannend: die sprachlichen Unterschiede ab dem dritten Tag.

Zufällig bei Oldtimertreffen

Einen Zufallstreffer landete die Gruppe in Freiamt – sie fuhr, ohne es geplant zu haben, zu einem Oldtimertreffen. „Wir waren 620 Kilometer weg von daheim. Wären wir ein bisschen früher gekommen, hätten wir vermutlich den Preis für die weiteste Anreise bekommen“, lacht der Obmann. Im Bierzelt waren die neun Oldtimerfahrer aus Uttendorf eine Attraktion und sie lernten auch gleich die Chefin des Oldtimerclubs der Gemeinde kennen.

Generell machte die Gruppe viele positive Erfahrungen. „Es wurde sehr viel Rücksicht auf uns Traktorfahrer genommen“, erzählt der Schriftführer Josef Köhl. Oft wurden die Fahrer von Interessierten angesprochen oder fotografiert.

Insgesamt verlief die Tour ohne Probleme. Alle Teilnehmer kamen samt Oldtimer-Traktoren wieder heil zurück. Keine einzige Panne musste gemeistert werden, obwohl der älteste Traktor schon 76 Jahre alt ist.

Bislang längste Tour

Der Oldtimerstammtisch macht jedes Jahr gemeinsam einen Ausflug auf den alten Traktoren. Heuer gab es mit der zehnten Tour ein kleines Jubiläum – und die bislang längste Ausfahrt. „Es war ein Versuch, was Hintern und Traktor aushalten“, schmunzelt Schneittl. „Die nächste Reise muss jetzt nicht mehr länger sein. Wir haben das Ziel erreicht, das wir wollten. Aber wir haben eine Super-Gruppe und eine klasse Gemeinschaft. Mit so einem Trupp kann man sicher noch weiter fahren.“ Mit dabei waren: Fred Reidl, Hans Auer, Hans Hintermaier, Karl Forthuber, Kurt Erlinger, Hans Wurmshuber und Franz Feichtenschlager.

Gegründet wurde der Stammtisch 2002. Aktuell hat er 37 zahlende Mitglieder. Das Ziel der Gruppe: Jedes Bundesland in Österreich mit dem Oldtimer bereisen. Dazu fehlt nur noch das Burgenland. Treffpunkt ist jeden ersten Freitag im Monat um 18 Uhr im Braugasthof Vitzthum. Wer an der Gruppe interessiert ist und womöglich mitmachen möchte, kann einfach vorbeikommen.