Bedarf an Schulassistenten steigt: 130 Assistenten im Innviertel tätig
INNVIERTEL. Der Bedarf an Schulassistenten im Innviertel und in ganz Oberösterreich ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Christina Lanzerstorfer, Koordinatorin der Schulassistenz für das Innviertel beim Diakonie Zentrum Spattstraße, erklärt, welche Aufgaben Schulassistenten übernehmen und wie man in diesem Bereich tätig wird. Carina Zweimüller aus Altheim spricht von ihren persönlichen Erfahrungen als Schulassistentin.
Christina Lanzerstorfer, Koordinatorin der Schulassistenz für das Innviertel beim Diakonie Zentrum Spattstraße, spricht über den spürbar steigenden Bedarf an Schulassistenten im Innviertel sowie in ganz Oberösterreich und bestätigt, dass sowohl die Anzahl der zugeteilten Stunden als auch die Zahl der Schulassistenten kontinuierlich zugenommen hat. „Vor zehn Jahren hatten wir etwa 500 Mitarbeiter in der Schulassistenz. Jetzt sind es rund 740“, berichtet sie. Schulassistenten seien aus dem Schulalltag kaum noch wegzudenken.
Vielfältige Aufgaben
Die Aufgaben der Schulassistenten sind äußerst vielseitig und hängen stark von den individuellen Bedürfnissen der Schüler ab. Lanzerstorfer erklärt: „Sie unterstützen beim Lernen, bei Sozialkontakten und übernehmen auch pflegerisch-helfende Tätigkeiten.“ Zudem sei eine der wichtigsten Funktionen der Schulassistenten die Rolle als Bindeglied zwischen Lehrpersonen und Schülern. Auf die Frage, wie man Schulassistent wird, betont Lanzerstorfer, dass keine spezielle Ausbildung erforderlich sei. Interessierte Personen können sich direkt bewerben. „Die Assistenten arbeiten unter der Anleitung der Pädagogen“, fügt sie hinzu. Im Moment seien keine offenen Stellen im Innviertel verfügbar, aber während des Schuljahres sei es üblich, das laufend neue Assistenten gebraucht werden.
Wer bekommt einen Schulassistenten?
In der Pflichtschule sind Schüler mit Sonderpädagogischem Förderbedarf (SPF) berechtigt, Schulassistenz zu erhalten. „Die Schule stellt den Antrag, und die Zuteilung der Stunden erfolgt über die Bildungsregion“, erklärt Lanzerstorfer. Eltern sollten sich zuerst an die Schulleitung wenden, die weitere Schritte koordiniert.
Erfahrungen einer Assistentin
Carina Zweimüller hat 2022 an der HLW Braunau mit dem Schwerpunkt Humanwissenschaften maturiert. Anschließend hat die gebürtige Altheimerin an der Schule für Sozialbetreuungsberufe Ried die Ausbildung als Fachsozialbetreuerin für Behindertenbegleitung mit ausgezeichnetem Erfolg abgeschlossen. Im September dieses Jahres hat sie die Diplomausbildung für Behindertenbegleitung angefangen, mit der sie im Juni 2025 fertig ist. In der Volksschule Altheim absolviert die 22-Jährige derzeit ihr Pflichtpraktikum mit Aufgaben einer Schulassistenz.
Im zweiten Ausbildungsjahr hat Carina Zweimüller mit einem beeinträchtigten Schüler der Volksschule Altheim einen Ball für die Förderung seiner Sozialen Interaktion gebastelt. „Der Schüler zeigte große Freude an unserem gemeinsamen Projekt. Dies war für mich eine sehr tolle Erfahrung“, erinnert sich die junge Schulassistentin.
„Ich habe mich für diesen Job entschieden, weil ich immer schon gerne mit Kindern, mit beeinträchtigten Kindern und mit Kindern mit erhöhtem Förderbedarf arbeiten und diese in ihrem Alltag unterstützen und fördern wollte“, erzählt Carina Zweimüller weiter.
Nach ihrer Diplomausbildung möchte sie im Herbst 2025 das Lehramtsstudium für die Primarstufe mit dem Schwerpunkt „Inklusive Pädagogik“ beginnen.
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