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Billa-Filiale am Stadtplatz schließt – Innenstadtbewohner bald ohne Nahversorgung und Postservice

Leserartikel Michelle Baumann, 17.09.2024 13:38

BRAUNAU. Gerlinde Hillebrand schreibt einen Leserbrief zur Schließung der Billa-Filiale am Stadtplatz.

 (Foto: Tips)
(Foto: Tips)

Nun ist es also Realität, der REWE-Konzern lässt die Billa-Filiale am Braunauer Stadtplatz schließen. Im Braunau meiner Kindheit, Ende der 1970er Jahre, war der Braunauer Stadtplatz ein beliebter und belebter Einkaufsort. Traditionsbetriebe, Einzelfachhändler sowie Filialen großer Konzerne zeigten ein belebtes Stadtbild, ergänzt durch den Wochenmarkt, der jeden Mittwoch im Stadtzentrum stattfindet. Man bekam alles, was man brauchte und nach dem Motto „kauf-daheim“ war es den Stadtbewohnern möglich, nicht nur die Dinge des täglichen Lebens, sondern auch direkt in der Innenstadt aus einem Ladensortiment zwischen hochwertigen Textilien und Schuhen, Sport- und Drogerieartikeln, Schreibwaren, Geschirr und Einrichtungsgegenständen, Schlafsystemen, Eisenwaren und Elektrogeräten aus zu wählen. Eine Veränderung des Stadtbildes und der Einkaufsmöglichkeiten in der Innenstadt zeichnete sich schleichend, aber stetig über Jahrzehnte ab.

Dass nun aber auch die Billa-Filiale direkt am Stadtplatz der bevölkerungsreichsten Stadtgemeinde des Innviertels geschlossen wird, können die Anwohner nicht nachvollziehen, denn das direkte Einzugsgebiet von Stadtplatz, Altstadt, Linzer- und Ringstraße, Salzburger Vorstadt und rund um den Palmpark umfasst immerhin einige tausend Menschen. Die vom REWE-Konzern propagierte Alternative, die Nahversorgung durch die Neueröffnung einer 1,4 kilometerweit vom Stadtkern entfernten Penny-Filiale zu gewährleisten, ist keine Lösung.

Gerade in der Innenstadt leben viele ältere und alte Menschen, die neben einer sozialen Motivation gerade wegen ihrer Nahversorgung ins Zentrum gezogen sind und sich nun „verlassen fühlen“. Natürlich gibt es in der Innenstadt neben Bäckereien, Fleischerei und einer Snackothek auch noch einen Bioladen und kleine Gemüseeinzelhändler, jedoch ist damit ein Wocheneinkauf, der auch andere Lebensmittel beinhaltet, nicht ausreichend abgedeckt. Gerade diese Bevölkerungsgruppe ist in ihrer Mobilität meist schon deutlich eingeschränkt, fährt nicht mehr mit dem Auto und schafft einen Wocheneinkauf, der auch schwerere Lebensmittel und Getränke beinhaltet nicht mehr, denn ein Einkaufswagerl mit einem Gewicht von zehn Kilogramm ist im Nu erreicht. Zusätzlich ist die Beschränkung auf ein stark geschrumpftes Versorgungsangebot auch eine Frage des Haushaltsbudgets und ein Ausweichen auf günstigere Alternativen ist so nicht mehr möglich. Dies gilt auch für Zustellservices von diversen Anbietern.

Man kann nicht davon ausgehen, dass alle Pensionisten „Internet-fit“ sind und manche Produkte möchte man schon direkt sehen oder aussuchen können. Ebenso sorgt die Vorstellung von „Feiertagseinkäufe mit dem City-Bus“ bei vielen für Überforderung, wenn nicht sogar für Verzweiflung.

Um auch in naher Zukunft den Bewohnern des Stadtzentrums ein adäquates und leistbares Einkaufsangebot sowie eine Möglichkeit für den Postverkehr in der Innenstadt zu sichern, ist an dieser Stelle wohl auch die Initiative und Verantwortung des Braunauer Bürgermeisters gefragt, der wohl bemüht sein wird, rasch und lösungsorientiert zu handeln, damit Braunau auch weiterhin ein Mittelzentrum zwischen Innviertel und Bayern bleibt.

Senden Sie Ihren Leserbrief an: redaktion-braunau@tips.atoder per Post an „Tips“,Stadtplatz 14, 5280 Braunau
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20.09.2024 12:28

Billa Filiale Stadtplatz

Da ich in zukünftig auf Grund der Schließung der Billa Filiale am Stadtplatz ohnehin für meine Einkäufe ein Auto benötige, fällt es mir nicht schwer, keinen Cent mehr in zum Rewe-Konzern gehörenden Geschäften auszugeben!