Herbst-Wanderungen in der Region Braunau

Seit 2008 bietet Gertraud Ranftl als Tourleiterin gemeinsame Wanderungen an. Die gebürtige Altheimerin entdeckte ihre Leidenschaft für das Wandern zufällig. Als der Alpenverein eine Wanderung zum Hochkönig anbot, entschloss sie sich spontan, gemeinsam mit ihrem Mann mitzugehen. Für eine Einstiegstour war die Strecke durchaus heftig, denn der Berg ist fast 3.000 Meter hoch. Danach hatte die beiden aber die Wanderlust gepackt.

Das Besondere am Wandern ist für sie: Das Erreichen eines Zieles, für das man sich auch ein bisschen anstrengen muss. „Am Anfang denkt man sich vielleicht: ‚Wie soll ich das schaffen?‘ Geht man etwas und denkt nicht mehr daran, dann ist man plötzlich dem Ziel wieder ein Stück näher.“ Auch das Kennenlernen von Neuem und das Erfreuen an der Natur hat für sie ihren Reiz.

Gemeinsam unterwegs

Beim Alpenverein organisieren die Tourleiter vielfältige Wanderungen. Während andere anspruchsvollere Touren anbieten, wählt Ranftl gemütlichere Wege – vorzugsweise in der Region. Das ganze Jahr über bietet sie kostenlose Touren an. Sie erfreuen sich großer Beliebtheit. Auch aus angrenzenden Bezirken sind Wanderer dabei. „Es ist eine offene Gruppe und es ist einfach lustig, gemeinsam herumzumarschieren“, erzählt die Tourleiterin. Auch neue Teilnehmer sind immer herzlich willkommen. Meist wird rund zwei bis drei Stunden gewandert. Zum Abschluss wird gemeinsam eingekehrt.

Ein besonders beliebtes Ziel: Bewegungsarenen. „Sie gibt es fast in jedem Ort und sie sind gut beschildert“, erklärt Ranftl. So stehen beispielsweise die Innviertler Bewegungsarena oder die Bewegungsarena Mattigtal zur Auswahl. Heuer wurden die Arenen teils neu beschildert.

Bei der Routenplanung lässt sich Ranftl auch von den Teilnehmern inspirieren. „Ich habe irgendwann angefangen, dass ich die Leute, die mitgehen, gebeten habe, dass sie mir ihre Lieblingswanderungen zeigen. Denen gefällt das dann auch, wenn sie vorausgehen und ihre Geheimwege präsentieren können.“

Wanderungen in der Region

Im Bezirk empfindet Ranftl beispielsweise das Wandern in St. Johann wegen der hügeligen Lage besonders reizvoll. Im Herbst biete sich zudem ein Ausflug ins Ibmer Moor an. Besondere Orte gibt es außerdem Richtung Oberndorf zu entdecken. „Die Gegend rund um Hochburg-Ach oder beim Tannberg ist ebenfalls schön und hat einen ganz anderen Charakter.“ Weitere ansprechende Wege und eine Bewegungsarena findet man in Lohnsburg und Waldzell.

Als Inspirationsquelle für Wanderungen im Innviertel empfiehlt sie Andreas Mühlleitners Wanderführer „Innviertel aktiv – Wandern – Entdecken – Genießen“. Mühlleitner ist ebenfalls beim Alpenverein aktiv und ist unter anderem Alpinreferent.

Er hat viele Tipps für eindrucksvolle Herbstwanderungen parat. In seiner Heimatgemeinde Aspach beispielsweise ist eine Wanderung über die Stiblerlinde und Sperchenederkapelle zum Höhwirt in den Herbstmonaten besonders schön. Auf der Hügelkuppe bei der Linde hat man nicht nur die Möglichkeit, unter der weitausladenden Krone des Baumes Rast zu machen, sondern der Ort bietet auch eine weitreichende Rundschau über das Innviertel. Diese Wanderung kann man auch in einer kürzeren Variante, die zum Adelsberger Kreuz führt, gehen.

Bunte Wälder

Empfehlenswert ist laut Mühlleitner auch der Landschaftsrahmenweg „Gemma Schmolln schaun“ in Maria Schmolln. In St. Pantaleon ist es möglich, eine Wanderung rund um den Höllerersee zu machen. „Hier ist ein schöner Mischwald, der im Herbst golden leuchtet“, erzählt der Aspacher. Einen prächtigen Buchenwald gibt es auch in St. Johann. Hier kann man eine Wanderung über die Wienerhöhe zur Riesentanne im Weißenbachtal machen. Diese Tour geht Mühlleitner für den Braunauer Alpenverein am Sonntag, 27. Oktober. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.

Außerhalb des Bezirks eignet sich im Herbst laut dem Autor beispielsweise zudem der Panoramablickweg in Diersbach gut für eine Wanderung. „Bei klarem Wetter hat man hier eine herrliche Fernsicht über das Innviertel bis zu den Alpengipfeln.“