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Omas gegen Rechts fordern Umbenennung belasteter Straßennamen in Braunau

Theresa Senzenberger, MA, 16.05.2025 10:12

BRAUNAU. Eine Gruppe der „Omas gegen Rechts“ hielt vor dem Braunauer Rathaus eine Mahnwache ab. Die Mitglieder setzten sich dabei für eine Umbenennung der belasteten Straßennamen in Braunau ein.

"Omas gegen Rechts" sprachen sich in Braunau für eine Umbenennung der belasteten Straßennamen aus. Für sie war der Einsatz ein positives Erlebnis. (Foto: OGR)

Auf ihren Plakaten betonten sie: „Ein weltoffenes Braunau braucht keine NS-Straßennamen“ und „Ehrt eure Heldinnen.“ Sie schlugen vor, die Straßen und die Stiege nach Lea Olczak, Maria Stromberger und Charlotte Taitl zu benennen.

Wie Landessprecherin Helene Kaltenböck berichtet, gab es sehr viele Reaktionen von Passanten. Rund 70 Prozent befürworteten ihr zufolge eine Umbenennung. Zudem wurden zahlreiche Vorschläge für neue Namen eingebracht. „Wir machen gerne wieder eine Mahnwache in Braunau“, so Kaltenböck.

Weitere Infos zu dem Thema gibt es hier


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Günter W.
Günter W.
16.05.2025 13:26

Das Bild, das Braunau in der Welt abgibt, betrifft nicht nur

Das Bild, das Braunau in der Welt abgibt, ist nicht die Angelegenheit der Anrainer von ein paar Straßen. Es betrifft alle Menschen, die hier leben. Mit Straßennamen gedenkt man bekanntlich Persönlichkeiten, die diese Ehre auch verdienen. Der NAZI der ersten Stunde, Josef Reiter, schrieb hingegen 1927: „Wenn ich ein Zauberer wäre, würde ich morgen früh an der Spitze von 200.000 Mann in Wien stehen: Mittags wären dann schon alle Ringstraßenbäume mit aufgehenkten Juden und deren Regierungssöldlingen geschmückt und für den Pöbel würde die Prügelstrafe eingeführt.“ Mit dem heutigen Wissen und Geschichtsverständnis ist es völlig untragbar, Straßen noch immer nach derartigen Personen (nicht Persönlichkeiten) zu benennen. Zusatztafeln sind nur die zweitbeste Lösung. Sie stehen nicht auf Briefköpfen und Visitenkarten, nicht im Navigationssystem, wenn man einen Straßennamen eingibt. Der Makel bleibt damit erhalten. Gerade im stigmatisierten Braunau sollten wir umsichtig mit unserem Erbe umgehen. Ich bin selbst in einer Gemeinde aufgewachsen, wo in den frühen 80er-Jahren jedes einzelne Haus eine andere Adresse bekam, weil Straßennamen überhaupt erst eingeführt wurden. Ja, auch bei uns war das Geschrei groß. Ein halbes Jahr später war das überhaupt kein Thema mehr. Heute würde man die entstehenden Kosten ersetzen, damals war nicht einmal das der Fall. Bei der Anrainerversammlung wurde gesagt: "Da müsste man ja ganz Braunau umbenennen!". Dieses Argument ist nicht nachvollziehbar. Braunau ist keine Person, die sich schuldig gemacht hat, die Personen, nach denen belastete Straßennamen vergeben wurden, sehr wohl. Wir haben ja auch aus gutem Grund keine "Adolf Hitler-Straße". Lasst uns dieses Thema ENDLICH und ordentlich erledigen. Die Diskussion geht schon seit Jahrzehnten.