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„Gemeinsam statt einsam“: Besuchsdienst im Bezirk Braunau

Theresa Senzenberger, 21.07.2025 16:46

BEZIRK BRAUNAU. Gelebte Menschlichkeit und ein Mittel gegen Einsamkeit – das bietet der Besuchsdienst des Roten Kreuzes im Bezirk Braunau.

Im Bezirk Braunau gibt es ein starkes Besuchsdienst-Team. (Foto: RK/LV OÖ)
Im Bezirk Braunau gibt es ein starkes Besuchsdienst-Team. (Foto: RK/LV OÖ)

Was einst auf den blutigen Schlachtfeldern Europas begann, zeigt heute seine Wirkung in Wohnzimmern, Pflegeheimen – und bei einem Kaffee in der Ortsstelle Mining: Das Rote Kreuz hilft in vielfältigen Bereichen - unter anderem mit seinem Besuchsdienst.

Henry Dunant entschied sich im Jahr 1859 dafür, verwundete Soldaten unabhängig von ihrer Herkunft zu versorgen – daraus entstand die Hilfsbewegung des Roten Kreuzes. Aus dieser Ursprungsidee entwickelte sich ein vielschichtiges, weltumspannendes Netzwerk der Unterstützung, darunter auch der Besuchsdienst.

Grundgedanke: Not erkennen und handeln

„Der Besuchsdienst ist ein gutes Beispiel dafür, wie sich das Rote Kreuz weiterentwickelt hat – von der Hilfe auf dem Schlachtfeld zur ganzheitlichen Sorge um den Menschen in jeder Lebenslage. Auch wenn Henry Dunant einst mit der Versorgung von Verwundeten begann, lebt sein Grundgedanke im Besuchsdienst fort: Die Not des Einzelnen erkennen – und handeln“, sagt Inge Steinerberger, Referentin für Gesundheit und soziale Dienste.

Gegen Einsamkeit

Das Angebot ist eine Antwort auf ein Problem, das durch den demografischen Wandel verstärkt wird: soziale Isolation und Einsamkeit. Besonders ältere Menschen sind davon betroffen – viele leben allein, soziale Kontakte werden weniger. Hier setzen die freiwilligen Helfer des Besuchsdienstes an. Sie bieten emotionale und soziale Unterstützung, hören zu, begleiten bei Spaziergängen oder gestalten gemeinsame Nachmittage.

Für Magda aus Franking ist diese Unterstützung unverzichtbar: „Alleine würde ich mir den Spaziergang zum Friedhof nicht mehr zutrauen, daher bin ich froh, dass Regina vom Besuchsdienst regelmäßig diesen Weg mit mir geht.“

Regelmäßige Treffen

Im Bezirk Braunau engagieren sich beim Besuchsdienst 171 Freiwillige in 14 Gruppen. Sie besuchen 237 Klienten und organisieren regelmäßig Begegnungen unter dem Motto „Gemeinsam statt einsam“.

Dazu gehören Frühstückstreffen, Nachmittagsrunden – und beliebte Begegnungskaffees wie jenes in Mining, das sich am letzten Mittwoch im Monat fest etabliert hat. Das Treffen findet in den barrierefreien Räumen der Freiwilligen Feuerwehr statt und wird von immer mehr Menschen angenommen.

Spürbarer Lohn

Als Vorbereitung gibt es viel zu tun – Kuchen werden gebacken, Einladungen ausgesprochen, Tische gedeckt. Doch der Lohn ist spürbar, wenn Gespräche aufblühen, Erinnerungen geteilt werden und neue Kontakte entstehen. Schon beim Abschied freuen sich viele auf das nächste Mal.

Aus Liebe zum Menschen

Auch für die Freiwilligen ist ihr Einsatz erfüllend. Die Aufgaben werden im Team aufgeteilt – so bleibt die Verantwortung tragbar und die Freude am gemeinsamen Tun erhalten. „Aus Liebe zum Menschen“ – der Leitsatz des Roten Kreuzes wird hier Tag für Tag mit Leben gefüllt.

Weitere Infos:
www.roteskreuz.at/braunau

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