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Wenn die stille Zeit zur Belastung wird - das Klinikum Schärding bietet Hilfe

Rosina Pixner, 14.12.2025 09:00

SCHÄRDING. Für viele Menschen ist die Weihnachtszeit eine der emotional herausforderndsten Phasen des Jahres. Einsamkeit, hoher Erwartungsdruck und ungelöste Konflikte können psychische Belastungen verstärken. Das Klinikum Schärding bietet mit seiner psychiatrischen Tagesbehandlung ein niederschwelliges Angebot, das Betroffenen hilft, wieder Stabilität und Lebensfreude zu finden. 

An Weihnachten fühlen sich manche Menschen einsam. (Foto: stock.adobe.com/ALA)
  1 / 2   An Weihnachten fühlen sich manche Menschen einsam. (Foto: stock.adobe.com/ALA)

Die Weihnachtszeit wird meist verbunden mit strahlenden Kinderaugen, besinnlichen und fröhlichen Stunden mit Familie und Freunden. Die Wahrheit sieht aber oft ganz anders aus. Die Feiertage sind für viele Menschen eine sensible Zeit: Wer sich einsam fühlt oder unter Stress leidet, erlebt oft eine Verschärfung seiner Symptome. Depressionen, Angstzustände oder Erschöpfung sind keine Seltenheit. Michaela Heckmann, Standortleiterin der psychiatrischen Tagesbehandlung am Klinikum Schärding gibt Tipps, um dies zu vermeiden:

  • Realistische Erwartungen setzen: Perfekte Weihnachten gibt es nicht – erlauben Sie sich, Dinge einfacher zu gestalten.
  • Pausen einplanen: Nehmen Sie sich bewusst Zeit für Ruhe und Entspannung, auch wenn der Terminkalender voll ist.
  • Offen über Gefühle sprechen: Teilen Sie Ihre Sorgen mit vertrauten Personen – das entlastet und schafft Nähe.
  • Bewegung und frische Luft: Spaziergänge oder leichte Bewegung helfen, Stress abzubauen und die Stimmung zu heben.
  • Hilfe annehmen: Wenn die Belastung zu groß wird, ist professionelle Unterstützung ein wichtiger Schritt.

Diese professionelle Unterstützung finden Betroffene in der psychiatrischen Tagesbehandlung am Klinikum Schärding. „Weihnachten kann für Menschen in seelischer Not besonders belastend sein. Und genau hier setzt unsere Tagesbehandlung an. Sie bietet einen geschützten Rahmen, um wieder Kraft zu schöpfen und Perspektiven zu entwickeln“, betont Michaela Heckmann.

Erfolgsmodell seit über zwölf Jahren

Seit der ersten Aufnahme am 7. Jänner 2013 wurden bereits rund 1.500 Behandlungen durchgeführt. Etwa 90 Prozent der Patienten kommen mit Depressionen und Erschöpfungszuständen wie Burn-out. Weitere Schwerpunkte der diagnostischen Behandlungen sind neben Angst- und Panikstörung auch Persönlichkeitsstörungen und stabile schizophrene PatientInnen.

Das Konzept hat sich bewährt: Patienten verbringen den Tag in der Klinik und kehren abends in ihr gewohntes Umfeld zurück. So können therapeutische Fortschritte direkt im Alltag umgesetzt werden. Die Behandlung dauert im Schnitt fünf bis sieben Wochen und wird von einem multiprofessionellen Team begleitet – von Psychiatern über Psychologen bis hin zu Pflegekräften, Ergo-, Musik- und Bewegungstherapeuten sowie Diätologie.

Niederschwellige Aufnahme – auch Probetag möglich

Die Anmeldung erfolgt unkompliziert: Ein Vorgespräch klärt, ob die Tagesbehandlung geeignet ist. Eine Überweisung ist nicht erforderlich, und Interessierte können sogar einen Probetag absolvieren. „Der Schritt in die professionelle Hilfe erfordert Mut – wir möchten ihn so leicht wie möglich machen“, so Heckmann. Telefonische Voranmeldung ist montags bis freitags vormittags unter 05-055478 29001 möglich.

Neben Einzel- und Gruppengesprächen stehen therapeutische Angebote wie Selbstfürsorge, Genusstrainings sowie Bewegungs- und Entspannungseinheiten auf dem Programm.

Vor der Entlassung wird eine umfassende Weiterbehandlungsplanung organisiert – in Kooperation mit Partnern wie „pro mente Arbeitsassistenz“, „Proges“ oder „Beziehung Leben“ sowie den Haus- und Fachärzten.


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