Fest der Volkskultur in Treubach: Drei Tage Programm für alle Generationen
TREUBACH. Von Brassaranka bis zum Zechentreffen: Beim Fest der Volkskultur verwandelt sich Treubach am Wochenende von 12. bis 14. September in ein Zentrum der Musik, des Tanzes, der gelebten Bräuche und der Kulinarik. Das umfassende Programm richtet sich an alle Generationen – und das bei freiem Eintritt.
Das Fest der Volkskultur ist eines der größten Kulturereignisse Oberösterreichs. Die dreitägige Feier gibt einen tiefen Einblick in die Volkskultur und zeigt, wie vielfältig sie ist. Der Fokus liegt nicht nur auf alten Bräuchen und Traditionen, sondern auch auf aktuellen Entwicklungen. So setzt Brassaranka auf traditionelle und moderne Klänge und brachte schon die Bühne des Woodstock der Blasmusik zum Beben.
Gestartet wird am Freitag mit einem Sternmarsch. Für Musik sorgen die Krammerer Sänger und die Innviertler Geigemusi, die mit dem Stelzhamerbund zu einem lustigen Abend lädt.
Zechentreffen
Der Samstag steht ganz im Zeichen des Volkstanzes. Neben dem Wertungstanzen der Landjugend ist das Zechentreffen, ganz typisch für das Innviertel, einer der Höhepunkte. Zahlreiche Zechen werden anreisen – nicht nur aus dem Innviertel. Von 11 bis 19 Uhr werden auf zwei Tanzböden zwölf verschiedene Innviertler Landler, ein Traunviertler Landler, Goaßlschnalzer sowie zahlreiche Volkstänze und Schuhplattler präsentiert. Auf der Bühne steht auch die Volkstanzgruppe Treubach, die das Treffen organisiert.
Beim Zechentreffen musiziert die Solinger Landlermusi. An dem Tag zeigen bei „Jugend musiziert“ aber auch zehn ausgezeichnete Jugendgruppen aus dem Bezirk ihr Können. Darüber hinaus wird eine Oldtimer-Schau geboten und die Theatergruppe veranstaltet eine Sketch-Parade.
Am Abend rockt Publikumsmagnet Brassaranka die Bühne. Wer es gemütlicher haben will, kann in der Weinstube des Zöpflkellers Weine verkosten und sich die Innviertler Tanzgeiger anhören.
Jubiläum der Prangerschützen
Am Sonntag steht zudem ein großes Treffen der Schützen und der Goldhaubenfrauen, die beide ein Jubiläum feiern, an. Ursprünglich hätte das Fest in Treubach 2022 stattfinden sollen – zum 40-jährigen Jubiläum der Treubacher Prangerschützen – doch die Corona-Pandemie kam dazwischen. Mittlerweile besteht der Verein seit 44 Jahren. Die Mitglieder waren bei mehr als 900 Ausrückungen dabei.
Neben einer Mundartmesse ist um 10.45 Uhr auch ein Festakt mit Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) geplant. Danach sorgen ein Frühschoppen mit der Musikkapelle Moosbach und hochkarätige Volksmusiker aus der Region für Stimmung.
Ausstellungen und Workshops
Zusätzlich dazu gibt es an allen drei Tagen ein vielfältiges Rahmenprogramm. Ausstellungen, Handwerkspräsentationen und Workshops zum Mitmachen geben Einblick in gelebte Bräuche. Highlights sind das Schauschmieden, das Brotbacken im Holzbackofen und Keramikmalen.
Auch eine eigens für das Fest gestaltete Münze, die an einen in der Gemeinde gefundenen Münzschatz aus dem Mittelalter erinnert, können die Besucher prägen. Ein Offenes Singen und Kirchenführungen ergänzen das Angebot. Sehenswert sind zudem die Ausstellungen der Krippenfreunde und der Imker.
Ein Kinderprogramm mit Spielstationen und Bastelaktionen wird ebenfalls geboten. Ein Erlebnis für die ganze Familie sind die Vorführungen der Modellflug-Sport-Union Treubach. Für unvergessliche Momente könnten auch die Alpakas im Schulgarten und ein Marionettenspieler sorgen.
Kulinarische Besonderheiten
Die Volkstanz- und die Goldhaubengruppe sowie die Ortsbauernschaft kümmern sich um die Verpflegung. Es gibt regionale Spezialitäten wie Kirchl, Pofesen, Grammelschmalzbrot und Most. Eine Besonderheit ist etwa die Rehkäsekrainer der Treubacher Jäger. Natürlich werden unter anderem auch ein Innviertler Bratl, Schnitzel und Vegetarisches sowie Destillate aus der Region kredenzt.
Ganzer Ort wird zur Bühne
Der ganze Ort wird zur Bühne des Festes. Neben der Stockschützenhalle sind unter anderem die Volksschule, das Gemeindeamt, die Kirche und der Zöfplkeller Orte des Geschehens. Das Fest findet bei jeder Witterung statt.
Veranstalter sind das OÖ Forum Volkskultur und die Gemeinde Treubach. Unterstützung kommt vom Land Oberösterreich.
Alle 25 Verbände des Forums Volkskultur sind beim Fest dabei. Und natürlich engagieren sich auch die Treubacher Vereine sehr. Über ein Jahr dauerten die Vorbereitungen für das Fest.
Ein Drittel der Gemeinde hilft mit
Das Fest der Volkskultur findet alle zwei Jahre statt – bei wechselnden Örtlichkeiten. Zuletzt wurde es in Molln veranstaltet. Dass Treubach nun als Ort ausgewählt wurde, ist für Bürgermeister Georg Schickbauer (ÖVP) etwas Besonderes. „Von den rund 750 Einwohnern arbeiten 250 ehrenamtlich mit – für so einen so kleinen Ort ist das keine Selbstverständlichkeit“, so der Bürgermeister.
Dieses Engagement sei für die Durchführung auch entscheidend, wie Landeskulturdirektorin Margot Nazzal unterstreicht. Dass sich ein Besuch lohnt, davon ist sie überzeugt: „Das Fest der Volkskultur wird ein Höhepunkt im Innviertel und darüber hinaus.“
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