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Fußball: Hoffnungsvoller Saisonstart im Innviertel

Sabrina Antlinger, 15.03.2022 10:18

MATTIGHOFEN/SCHALCHEN. Nach zwei coronabedingt holprigen Fußballsaisonen ist nun die Hoffnung auf eine Saison wie in Vorkrisenzeiten groß. Zwei Verbandsschiedsrichter aus dem Bezirk Braunau berichten, wie die letzten zwei Jahre den Mannschaftssport geprägt haben und was für die Zukunft geplant ist.

Andreas Spatzenegger ist seit 2010 Innviertler Verbandsschiedsrichter. (Foto: Johann Götzendorfer)
  1 / 2   Andreas Spatzenegger ist seit 2010 Innviertler Verbandsschiedsrichter. (Foto: Johann Götzendorfer)

Tips gibt einen Einblick, wie die anhaltende Corona-Pandemie den Teamsport in den letzten zwei Jahren beeinflusst  hat und mit welchen Einschränkungen sowohl Spieler, Schiedsrichter als auch Zuschauer konfrontiert waren. 

Fußball im Innviertel

Als eine der beliebtesten Sportarten Österreichs gilt definitiv das Fußballspielen. Alleine im Bezirk Braunau sind rund 35 Vereine vertreten. Geführt werden die Innviertler Partien durch 58 aktive Schiedsrichter und drei Beobachter, die in ganz Oberösterreich unterwegs sind und Schiedsrichter anderer Gruppen in ihrer Aufgabe als Schiedsrichter beobachten. Anlässlich des offiziellen Saisonstarts der Unterhaussaison am Wochenende vom 18. bis 20. März berichten der Mattighofner Armin Dukic, der seit März 2016 oberösterreichischer Verbandsschiedsrichter der Gruppe Innviertel ist, ebenso wie Andreas Spatzenegger aus Schalchen, der seit 2010 Verbandsschiedsrichter für die Gruppe Innviertel ist, über die Einschränkungen und Probleme der letzten zwei von Corona überschatteten Fußballsaisonen.

Verfrühter Start

Seit einigen Wochen werden bereits Nachholpartien im Innviertel abgehalten. Dies stellt die absolute Ausnahme dar, ist aber notwendig, weil viele Partien aufgrund von Corona abgesagt beziehungsweise verschoben werden mussten. „Offiziell wurde der Rückrundenstart aber für das Wochenende um den 18. März angesetzt“, sagt Dukic.

Einschränkungen durch Corona

Darüber hinaus gab es in den letzten zwei Jahren viele Vorschriften und Einschränkungen, die den Besuch eines Fußballspiels zwar sicher und coronakonform gemacht haben aber für viele Besucher und vor allem auch Spieler eine ziemliche Enttäuschung darstellten, denn „Fußball macht natürlich mit Zuschauern einfach mehr Spaß“. Die Meisterschaftspartien konnten nur eingeschränkt abgehalten werden, dazu konnte auch immer nur eine bestimmte Anzahl an Zuschauern erscheinen. Außerdem musste der Heimverein dafür sorgen, dass die 3G- beziehungsweise 2G-Kontrollen für Zuschauer, Spieler und Schiedsrichter erfolgten sowie Unterschriften- und Anwesenheitslisten geführt wurden, um im Falle einer Covid-Infektion nachvollziehen zu können, wer anwesend war. Des Weiteren gab es vor, während und auch nach den Spielen keinen Kantinenbetrieb, wodurch das gesellige Beisammensein am Fußballplatz komplett wegfiel. „Das war eine schwere Zeit. Angenommen man pfeift zwei bis drei Spiele in der Woche, dann müsste man die ganze Zeit testen gehen“, sagt Dukic. Andererseits hatte das auch einen großen Vorteil: „Durch das umfangreiche Sicherheitskonzept konnte man sich voll und ganz auf den Fußball konzentrieren“. Nun blicken alle nach dem Fall (fast) aller Sicherheitsmaßnahmen am 5. März hoffnungsvoll auf die kommende Fußballsaison, die bestenfalls ohne jegliche Einschränkungen verlaufen kann.

Mehr Zusammenhalt trotz Abstand

„Ich habe das Gefühl, dass die Mannschaften durch Corona mehr zusammengeschweißt sind. Man muss sich vorstellen, die Monate und Jahre davor, hat man seine Mannschaftskollegen drei bis vier Mal die Woche gesehen und dann auf einmal gar nicht mehr. Da hält man danach schon mehr zusammen, wenn man wieder die Chance hat, seiner Leidenschaft mit seinen Kollegen nachzugehen“, erklärt Dukic.

„Schiri“ mit Leib und Seele

Sowohl für Dukic als auch für Spatzenegger ist Fußball seit vielen Jahren eine große Leidenschaft. „Für mich persönlich ist ein Spiel zu pfeifen, eine Verantwortung, der ich mich sehr gerne stelle. Es sind 22 Spieler oder auch Spielerinnen. Wir pfeifen ja auch reine Damenmannschaften, da erwartet jeder einen respektvollen, unauffälligen Umgang. Abgesehen davon ist Fußball meine Leidenschaft, schon mein gesamtes Leben lang. Mich macht es einfach glücklich, ein Teil vom Spiel zu sein“, erzählt Dukic. Auch Spatzenegger ist mit dem Fußball seit Kindheitstagen an vertraut: „Seit meiner Kindheit an bis ungefähr zu meinem 30. Geburtstag habe ich selber Fußball gespielt. Als ich mich einmal bei einem eigenen Spiel vom Schiedsrichter nicht korrekt behandelt gefühlt habe, wollte ich ihm zeigen, dass ich das besser kann als er. Und das habe ich im Nachhinein auch. So kam ich zum Schiedsrichtern und ich möchte es bis heute nicht missen.“

Mangel an Schiedsrichtern

Auch die Schiedsrichtersparte blieb nicht vom derzeit herrschenden Personalmangel verschont. Dukic und Spatzenegger glauben, dass viele den Schritt nicht wagen, weil doch auch ein gewisser Druck auf einem Schiedsrichter herrscht, mit dem man umgehen können muss. Ein großer Vorteil aber ist, dass man sich die Verfügbarkeit frei einteilen kann, wodurch das Schiedsrichtern ideal mit Beruf oder Schule vereinbart werden kann. Für Interessierte gibt es Mitte März einen Grundkurs. Auch diesbezüglich hoffen die bestehenden Schiedsrichter, dass in der kommenden Saison viele Neuzugänge den Schritt, Schiedsrichter zu werden, wagen.

Schiedsrichter Grundkurs: am 19. und 20. März von 8.30 Uhr bis 17 Uhr in Linz

Mehr Informationen und Anmeldung unter: www.schiri.at

Mindestalter: 14 Jahre


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