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Hitler-Geburtshaus: Umbau wird wieder teurer

Theresa Senzenberger, 17.01.2023 14:46

BRAUNAU. Die Umbaukosten des Hitler-Geburtshauses steigen erneut. Statt elf Millionen Euro betragen die geschätzten Baukosten aktuell rund 20 Millionen Euro.

Der Umbau des Hitler-Geburtshauses soll bis Ende 2025 erfolgt sein. (Foto: Tips/Senzenberger)
Der Umbau des Hitler-Geburtshauses soll bis Ende 2025 erfolgt sein. (Foto: Tips/Senzenberger)

Das Hitler-Geburtshaus in der Salzburger Vorstadt in Braunau soll umgebaut und danach vom Bezirkspolizeikommando und der Polizei Braunau genutzt werden, so die Pläne des Bundesministeriums für Inneres. Der Umbau verzögert sich allerdings – und wird teurer. Während beim Start des Projekts zunächst die Rede von fünf Millionen Euro Baukosten war, stiegen die geschätzten Kosten im Frühling 2022 auf rund elf Millionen Euro. Der derzeit vorliegenden Grobkostenschätzung zufolge betragen die Baukosten nun rund 20 Millionen Euro.

Gründe für erhöhte Kosten

Als Gründe für die Erhöhung gibt das Bundesministerium für Inneres Folgendes an: Zum einen waren die ursprünglichen Kosten reine Nettobaukosten ohne Nebengebühren und Honorare. Die jetzt angeführten Gesamtkosten hingegen stellen jene bis zur Betriebsaufnahme dar und beinhalten auch die Kosten für Einrichtung, EDV und Co.

Zudem erhöhten sich die Kosten durch die Tiefgarage und die statische Ertüchtigung des Bestandes. Und auch die aktuellen Entwicklungen am Bausektor führten zur Kostensteigerung.

Betriebsaufnahme 2026

Im Vorjahr rechnete man damit, dass die Polizei das Gebäude 2025 in Betrieb nehmen kann. Jetzt heißt es, dass die Bauarbeiten Ende 2025 fertiggestellt sein sollen. Die Betriebsaufnahme soll im ersten Quartal 2026 erfolgen. Mit dem Bau wird aus derzeitiger Sicht im dritten Quartal 2023 gestartet.

Der Zeitplan sei allerdings von den Entwicklungen im Bausektor, der Baumaterialproduktion und den Ausschreibungsergebnissen abhängig „Bisherige Verzögerungen sind auf die Auswirkungen der Pandemie und die derzeitige Situation am Bausektor zurückzuführen“, heißt es aus dem Bundesministerium.

Archäologische Grabungen

Abgeschlossen wurden inzwischen Vorsondierungen und Probeschürfe für archäologische Untersuchungen, die den Grabungsumfang definieren. Im Sommer oder Herbst 2023 sollen dann die archäologischen Grabungen durchgeführt werden.

Pläne werden beibehalten

Bis auf geringfügige Anpassungen in der Innenraumstruktur wurde an den ursprünglichen Umbauplänen wenig verändert. Das Bundesministerium folgt weiterhin der Empfehlung der „Kommission zum historisch korrekten Umgang mit dem Geburtshaus Adolf Hitlers.“ Diese riet, das Gebäude einer sozialkaritativen oder behördlich-administrativen Nutzung zuzuführen und den Wiedererkennungswert durch eine tiefgreifende architektonische Umgestaltung zu verringern.

In dem Gebäude sollen nun das Bezirkspolizeikommando und die Polizeiinspektion Braunau untergebracht werden. Zudem soll das Gebäude ein Krisenkoordinationszentrum für den Zivilschutz werden.

 


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