KTM gegen KTM: Fahrradhersteller distanziert sich von Problemen des Motorradkonzerns

Obwohl beide Unternehmen seit über 30 Jahren unabhängig voneinander agieren, sorgen Namensähnlichkeiten und die räumliche Nähe der Produktionsstandorte innerhalb von zwei Kilometern für Verwirrung.

Seit mehr als 30 Jahren getrennt

Die KTM Fahrrad GmbH und die KTM AG gingen nach der Insolvenz von KTM im Jahr 1991 getrennte Wege. Während die Motorradsparte von Stefan Pierer übernommen wurde, gehört die Fahrradproduktion seitdem der Familie Urkauf-Chen. Heute führt Tochter Johanna Urkauf gemeinsam mit Stefan Limbrunner die Geschäfte der Fahrradschmiede, die als finanziell gesundes Unternehmen mit rund 500 Mitarbeitern gilt. In einer Stellungnahme betonte KTM Fahrrad ihre Eigenständigkeit und wirtschaftliche Stabilität: Man sei ein finanziell gesundes Unternehmen mit einem anerkannt guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Entwicklungen bei Pierer Mobility hätten keinerlei Einfluss auf das Unternehmen, man produziere weiterhin in Mattighofen und blicke trotz eines angespannten Fahrradmarkts optimistisch in die Zukunft.

Probleme bei Pierer Mobility AG

Der Motorradhersteller KTM AG, Teil der Pierer Mobility AG, stehe unter massivem finanziellen Druck. Angesichts eines Finanzbedarfs im dreistelligen Millionenbereich seien Produktionsstopps, Gehaltskürzungen und ein Stellenabbau von rund 300 Mitarbeitern unvermeidbar. Diese Entwicklungen, gekoppelt mit der breiten medialen Berichterstattung, haben dazu geführt, dass die KTM Fahrrad GmbH wiederholt mit den Problemen des Namensvetters in Verbindung gebracht wurde.

Alter Zwist verschärft die Situation

Die Konflikte zwischen beiden Unternehmen seien nicht neu. Pierers Einstieg in den E-Bike-Markt mit Marken wie Husqvarna und Gasgas sorgte bereits für Spannungen, ebenso wie Rechtsstreitigkeiten über die Marke KTM und die Präsentation von Fahrrädern in Pierers KTM Motohall. Diese Vorgeschichte trägt zusätzlich zur Verwechslungsgefahr bei.