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KTM Motorrad muss Produktion aufgrund von Bauteilmangel erneut stoppen

Sabrina Antlinger, 24.04.2025 08:17

MATTIGHOFEN. Erneuter Rückschlag für den Motorradhersteller KTM: Nach nur fünf Wochen Anlauf muss das Werk in Mattighofen seine Produktion schon wieder einstellen. Der Grund: Ein Mangel an Bauteilen, wie CEO Gottfried Neumeister Donnerstagfrüh, 24. April, in einer internen Videobotschaft mitgeteilt haben soll, heißt es laut ORF.

Symbolfoto (Foto: Tips)
Symbolfoto (Foto: Tips)

Bereits ab kommendem Montag, 28. April, wird die Fertigung erneut komplett stillstehen. Gleichzeitig tritt ab 1. Mai eine Betriebsvereinbarung in Kraft, die das gesamte Unternehmen in eine 30-Stunden-Woche versetzt – inklusive entsprechender Gehaltseinbußen. Diese Maßnahme gilt vorerst bis Ende Juli und soll laut Unternehmensleitung weitere Kündigungen verhindern.

Produktionsstopp als Folge der Lieferkrise

Neumeister machte laut ORF in seiner Ansprache die andauernden Probleme in den Lieferketten für den Produktionsstopp verantwortlich. Grund dafür sei die 90-tägige Fertigungspause zum Jahreswechsel, die durch die Insolvenz notwendig geworden war. Infolge dieser abrupten Unterbrechung konnten keine neuen Materialbestellungen mehr getätigt werden, was bei den Zulieferern für große Verunsicherung sorgte – viele stellten ihre Lieferungen an KTM ein oder produzierten gar nicht mehr weiter.

Der Grund: Bauteile fehlen

Erst letzten Dezember wurde die Produktion aufgrund des eröffneten Insolvenzverfahrens für mehrere Monate eingestellt. Als das Werk Mitte März den Betrieb wieder aufnahm, konnten kurzfristig nur die letzten Reserven aus eigenen und fremden Lagern verarbeitet werden. Diese reichten jedoch lediglich für den Bau von 4.200 Motorrädern. Seitdem blieben die dringend benötigten Nachlieferungen weitgehend aus, hieße es weiter.

Neustart für Ende Juli geplant

Laut Neumeister werden viele kritische Bauteile frühestens Mitte Juli geliefert – die durchschnittliche Lieferzeit beträgt aktuell über 20 Wochen. KTM Motorrad plant deshalb, ab 27. Juli wieder auf allen vier Produktionslinien im Vollbetrieb zu arbeiten. Ob dieser Zeitplan eingehalten werden kann, hängt maßgeblich von der finanziellen Stabilität des Unternehmens ab. Im laufenden Sanierungsverfahren muss der Mutterkonzern Pierer Mobility in den kommenden vier Wochen rund 600 Millionen Euro aufbringen, um Gläubigerforderungen zu bedienen. Aus dem Unternehmen hieße es dazu zuletzt mehrfach, man sei zuversichtlich, die nötigen Mittel aufzustellen.


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