Bajaj sichert die Sanierung des Motorradherstellers KTM mit 600 Millionen Euro
MATTIGHOFEN. Die Pierer Mobility AG hat bekanntgegeben, dass die zur Erfüllung der Sanierungsplanquoten der KTM AG und ihrer Tochtergesellschaften erforderlichen Mittel vollständig und fristgerecht vom indischen Partner Bajaj bereitgestellt werden.

Die Gläubiger der KTM AG, der KTM Components GmbH sowie der KTM Forschungs & Entwicklungs GmbH hatten am 25. Februar einem Sanierungsplan mit einer Quote von 30 Prozent zugestimmt. Diese Summe in Höhe von insgesamt 525 Millionen Euro muss bis spätestens 23. Mai beglichen werden. Die Bajaj Auto International Holdings B.V. stellt nun diese Mittel bereit: 450 Millionen Euro in Form eines Darlehens an die KTM AG und weitere 150 Millionen Euro an die Pierer Mobility AG, die den verbleibenden Finanzierungsbedarf abdeckt.
Investor sichert KTM-Zukunft
KTM selbst gibt in einer Aussendung bekannt, dass man stolz sei, einen wichtigen Meilenstein erreicht zu haben und nach monatelanger Arbeit strategischer Planung die langjährige Partnerschaft mit Bajaj vertiefen und den indischen Konzern als Hauptinvestor gewinnen zu können. „Heute haben wir die Chance bekommen, die Geschichte von KTM fortzuschreiben. Gemeinsam mit unserem langjährigen Partner Bajaj konnten wir eine Strategie ausarbeiten, mit der zusätzlich zu den bereits zur Verfügung gestellten 200 Millionen Euro nochmals 600 Millionen Euro für unseren Neustart aufgebracht werden können. Die bestehenden Standorte - insbesondere unser Stammwerk Mattighofen/Munderfing - bleiben die Basis für unseren zukünftigen Erfolg. Damit sind wir weiterhin ein wichtiger Arbeitgeber für die gesamte Region. Wir bei KTM empfinden angesichts dieser neuen, zweiten Chance tiefe Dankbarkeit und Demut gegenüber allen, die sie innerhalb und außerhalb unserer Unternehmensgruppe mitermöglicht haben. An dieser Stelle möchte ich auch Stefan Pierer im Namen aller Wegbegleiter meinen Dank aussprechen. Er hat den Grundstein für eine der bekanntesten Motorradmarken der Welt gelegt, die über eine einzigartige Community verfügt“, sagt Gottfried Neumeister, CEO der KTM AG.
Stimmen aus der Politik
„Mit einem Investment von 600 Mio. Euro sichert Miteigentümer Bajaj die Finanzierung der Sanierung von KTM ab und wird künftig Mehrheitseigentümer des Motorradherstellers mit Stammwerk im Innviertel. Bajaj hat sich schon in den vergangenen rund 20 Jahren als stabiler Partner von KTM gezeigt und setzt dies nun fort. Damit wird der Produktionsstandort OÖ gestärkt und die Basis für eine erfolgreiche Zukunft von KTM in Oberösterreich gelegt“, stellt Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner zur offiziellen Bekanntgabe, dass der indische Miteigentümer für die Finanzierung der Barquote zur Umsetzung des Sanierungsplanes für KTM aufkommt, fest.
Wechsel im Vorstand
Gleichzeitig kommt es zu Veränderungen im Vorstand des Mutterkonzerns: Firmengründer Stefan Pierer wird nach Abschluss des Sanierungsverfahrens im Juni aus dem Vorstand ausscheiden. Seine Nachfolgerin wird Verena Schneglberger-Grossmann, die seit 2015 im Unternehmen tätig ist. Sie wird künftig gemeinsam mit CEO Gottfried Neumeister die Geschicke der Unternehmensgruppe lenken.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden