„Die Seer“ – Musik, die den Weg direkt ins Herz findet
LEONDING/EBENSEE. Ursprünglich als musikalisches Experiment zwischen Volks- und Popmusik geplant, gehören „Die Seer“ heute zu den beliebtesten Musikgruppen Österreichs. Lauscht man ihrer Musik, spürt man Österreich und ein Gefühl von Heimat, mit klaren Gebirgsbächen, Wiesen, Wäldern und Bergen. Die Seer laden seit 20 Jahren zum Träumen ein und wollen mit ihrer Musik eigentlich nur eines: direkt ins Herz ihrer Zuhörer treffen. Tips hat mit Seer-Gründer Fred Jaklitsch über die vergangenen 20 Jahre gesprochen.
Tips: 20 Jahre „Die Seer“ – wie blicken Sie auf die Zeit zurück?
Fred Jaklitsch: Die ersten Jahre waren alles andere als „a gmahte Wiese“. Es gab Auftritte, die wir oft mit dem Mut der Verzweiflung angesichts fehlendem Publikums und kaum vorhandender Bühnentechnik überstanden haben. Aber es macht schon immer die Energie dieser Band aus, solchen Situationen mit einer Portion Optimismus zu begegnen.
Wie schafft man es als Musikgruppe, so lange so erfolgreich zu sein?
Es braucht ein zusammengespieltes Team, in dem jeder seinen Teil mit Freude und Leidenschaft macht, eine gewisse Portion Glück und ein treues Publikum, ohne dem wir gar nicht über die Grenzen des Ausseerlandes gekommen wären.
Sie haben 1996 die Band gegründet. Wo liegen die musikalischen Anfänge der Band?
Ich wollte Crossover von Popmusik mit der regionalen Mundart und Musik verbinden. Ursprünglich als Experiment gedacht, hat es sich mit Sassy und Astrid als Sängerinnen schnell zu etwas Unverwechselbarem entwickelt. Die Ideen flogen uns zu und die Menschen bestärkten uns in unserem Vorhaben. 20 Jahre waren im Handumdrehen vorbei.
Wer sind eigentlich „Die Seer“ und was macht die Band aus?
Es sind acht unterschiedliche Musiker und Charaktere, jeder Instrumentalist ein wahrer Könner und die beiden Stimmen sind das Markenzeichen. Es verbindet uns auch Freundschaft, anders würde man es nicht so lange miteinander aushalten. Das ist auch auf der Bühne spürbar und Teil des Erfolgs. Die Kombination der Musiker, diese „seerische“ Mischung macht „Die Seer“ aus. Es ist eine Band, die das Leben „gecastet“ hat.
„Die Seer“ durften kürzlich den dritten Amadeus Music Award entgegennehmen? Was bedeutet diese Auszeichnung für Sie?
Das Publikum ist für uns die oberste Messlatte – wenn von den Menschen, die unsere Musik mögen, Anerkennung kommt, ist es der wichtigste Grund weiterzumachen.
Was lieben Sie an Ihrem Beruf?
Die kreative Freiheit, mir meinen Tag einzuteilen. Das Privileg, Lieder schreiben zu dürfen und davon leben zu können, ist eine Art erfüllter Lebenstraum. Wenn diese Lieder Teil des Lebensgefühls unseres Publikums werden, ist das die Krönung für jeden Liederschreiber.
Sie treten Anfang Mai in Leonding und im Juni in Ebensee auf – kennen Sie diese beiden Orte?
Ebensee ist für mich fast schon ums Eck, quasi nähere Heimat. Ich freue mich einfach nur darauf, kommen doch viele Freunde und Bekannte aus der Gegend. Außerdem kriegt ein Seer-Konzert ein spezielles Flair in der Gegend, die Musik und Band geprägt hat.
Was erwartet die Besucher bei den Konzerten in Oberösterreich?
Ein Querschnitt durch 20 Jahre Seer Schaffen inklusive vieler der beliebtesten Lieder, ein emotionaler Rückblick auf den Werdegang und ein kraftvoller Konzertabend. Jeder in der Band spürt die Besonderheit dieses Jubiläums, alles an dieser positiven Energie wird aufs Publikum losgelassen.
Welche Gefühle möchten Sie mit Ihrer Musik den Zuhörern vermitteln?
Musikalische Heimat für viele Lebenslagen, Nestwärme in schwierigen Zeiten, aber auch Soundtracks für euphorische Momente. Wenn das gelingt, ist Musik angekommen, wo sie hingehört, im Herzen der Zuhörer.
Wo lag die am weitesten entfernte Bühne, auf der Sie aufgetreten sind?
In der Nähe von Hamburg mit akuten Verständigungsschwierigkeiten. Aber die „Salzkammerguatler“ haben keine Sekunde lockergelassen und auch den Hanseaten die Wadln „virigricht“.
Wo sehen Sie „Die Seer“ in den nächsten 20 Jahren?
20 Jahre halte ich für illusorisch, da machen höchstwahrscheinlich die Knochen nicht mit, andererseits haben viele die ersten 20 Jahre Seer schon für Spinnerei gehalten. Solange wir mit dieser Freude am Musikmachen sind, kann sich ja noch vieles ergeben.
Konzerte
Donnerstag, 5. Mai, 20 Uhr
Sporthalle Leonding
Samstag, 11. Juni,
Einlass: 18 Uhr
OpenAir-Gelände Trauneck Ebensee,
Beginn 20 Uhr, Seer-Konzert ab 21 Uhr
VVK: Raiba, Sparkassen, Ö-Ticket, Kartenbüro Pirngruber, Linzer Kartenbüro, Kartenbüro Lohmer und bei Zuk Kartenservice, 06133/6317, www.zuk.at
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden