Musikverein Prambachkirchen: Nach 14 Jahren reicht Rudi Klinglmair den Taktstock weiter
PRAMBACHKIRCHEN. Nach 14 Jahren als Kapellmeister, solange wie noch kein anderer vor ihm, hat Rudolf Klinglmair den Taktstock an seinen Nachfolger Florian Lindinger weiter gegeben. Hinter dem musikalischen Leiter liegen rund 1000 Proben und 50 Konzerte, gefehlt hat er nie.
Beim Frühjahrskonzert des Musikvereins Prambachkirchen war es soweit. Die ersten drei Stücke des gemeinsam einstudierten Konzertes wurden von Rudolf Klinglmair dirigiert, dann übernahm Florian Lindinger den Taktstock. „Mit Florian Lindinger haben wir einen engagierten und motivierten jungen Mann, der jetzt bereit ist für diese Aufgabe. Er hat meine volle Unterstützung und ich bin sehr stolz, dass er unter meiner musikalischen Leitung diesen Weg eingeschlagen hat! Was kann ich mir Schöneres wünschen?“, so der Ehrenkapellmeister.
Gemeinschaft über die Musik hinaus
Der Zusammenhalt über die Musik hinweg war für Rudi Klinglmair immer wesentlich. „Wenn die Freude am Musizieren bei allen spürbar ist und die Leute dann nach der Musikprobe noch gerne beisammen sind als Freunde, das war und ist mir wichtig. Wir sind einander nicht egal, auch über die Musik hinaus.“ Ein Miteinander, das jeder im Leben braucht. „Es ist wichtig, Teil einer Gemeinschaft zu sein. Sie gibt einem Halt in schwierigen Zeiten und Sinn im Leben. Ich habe das vor vielen Jahren durch einen schweren privaten Schicksalsschlag am eigenen Leib erfahren. Die musikalische Familie kann einem Halt geben in persönlichen Krisen.“
Talente erkennen
Talente erkennen und sie vor den Vorhang holen, die Blasmusik als Kulturgut verstehen und sie trotzdem an die Jetztzeit anpassen: Rudi Klinglmair hat in den vergangenen 14 Jahren viele Stärken bewiesen. So war auch die Musikauswahl nie allein seine Entscheidung. „Wir haben immer gemeinschaftlich entschieden. Nie habe ich Dinge vorgegeben, nie von oben herab etwas alleine durchgezogen. Es gibt so viele Talente im Verein, die muss man erkennen und nutzen und ihre Ideen zulassen. Das schrägste war sicher der Dudelsack. Aber auch die Percussion Gruppe mit den Tänzerinnen war durchaus unkonventionell und mutig“, schmunzelt Klinglmair. Doch wenn er selbst hundertprozentig davon überzeugt war, konnte er auch alle anderen dafür begeistern.
Genau diese Begeisterung galt es auch auf das Publikum zu übertragen, egal in welchem Rahmen. „Spontane Ständchen zum runden Geburtstag ließen schon mal Freudentränen hochsteigen. Aber auch bei traurigen Anlässen konnten wir mit unserer Musik besondere Emotionen auslösen. Die Musik gehört einfach zum Gemeindeleben dazu. Egal ob bei kirchlichen Festen oder bei Vereins- oder Firmenveranstaltungen – es ist eine reine Freude, die Menschen in Prambachkirchen mit unserer Musik zu unterhalten. Zumal ich mich immer darauf verlassen konnte, dass sie für uns da sind.“
Das allerwichtigste waren aber immer seine Musiker: „Hätten die nicht gespielt, dann hätte ich keine Berechtigung für mein langjähriges Tun. Die spürbare Wertschätzung, die mir alle entgegengebracht haben, gab mir Kraft und Motivation.“ Auch ohne Taktstock bleibt Rudi Klinglmair seinem Musikverein Prambachkirchen natürlich treu, der Posaunensatz freut sich.
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