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Wirbel um Aschacher Themenweg: Aus für Projekt nach Abstimmung

Lisa Hackl, 22.12.2021 16:30

ASCHACH. In der jüngsten Gemeindezeitung wurden die Aschacher Bürger zu einer Abstimmung über den geplanten Themenweg aufgefordert. Das Ergebnis war eindeutig, im Gemeinderat wurde das Projekt knapp abgelehnt. Darüber gehen nun die Wogen in der Gemeinde hoch.

Das Ergebnis der Abstimmung der Aschacher fiel eindeutig aus (Foto: Gemeinde)
  1 / 2   Das Ergebnis der Abstimmung der Aschacher fiel eindeutig aus (Foto: Gemeinde)

Der geplante Themenweg war bereits Vorjahr Gegenstand zweier Gemeinderatssitzungen, damals wurden zwei positive Bescheide ausgestellt, ein Grundsatzbeschluss im September 2020 und eine Genehmigung der vorgeschlagenen Standplätze im Dezember 2020. Der Tourismusverband begann mit der Planung. In Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Wüdwux sollten sechs Stationen entlang der Donaupromenade entstehen. Sie sollten das historische Leben an der Donau spielerisch vermitteln, geplant war außerdem ein Outdoor-Escape-Trail. Dabei handelt es sich um eine Mischung aus Schnitzeljagd und Rätsel-Rallye, ein Rucksack, der bei Wirten in der Umgebung ausgeliehen werden kann, enthält mehrere Rätsel, die während des Weges gelöst werden müssen.

Stimmungsbarometer

In der Gemeindezeitung wurde zu einem Stimmungsbarometer aufgerufen, das Ergebnis war eindeutig. 24 Personen stimmten für eine definitive Umsetzung, zwei tendierten eher zu ja. 71 Abstimmung gingen für „Auf keinen Fall“ aus, vier für eher Nein. In der folgenden Gemeinderatssitzung wurden die Ergebnisse samt Kommentaren den Gemeinderatsmitgliedern vorgelegt. Die Kommentare der Aschacher Bürger waren ident mit den Argumenten, die bereits im Gemeinderat diskutiert wurden, bestätigt SPÖ-Bürgermeister Dietmar Groiss. Das Aschacher Zentrum sei im Sommer an den Wochenenden bereits an der Belastungsgrenze, so die Kommentare. Auch die Parkplatzsituation müsste erst gelöst werden, die geplanten Flächen an der Donau sind zudem auch im derzeitigen Agenda 21 Plan für eine Nutzung vorgesehen. „Natürlich ist die Abstimmung nur ein Stimmungsbild und nicht bindend“, bestätigt Groiss. Die Abstimmung im Gemeinderat war dementsprechend knapp. SPÖ und Grüne stimmen mit einer Ausnahme gegen das Projekt, FPÖ und ÖVP dafür.

Grüne dagegen

Bürgermeister Groiss war gegen das Projekt, ähnlich auch die Grüne Fraktionsobfrau Judith Wassermair, die den Antrag in die Gemeinderatssitzung einbrachte. Die Grünen hatten bereits im Vorjahr 180 Unterschriften von Aschachern gesammelt, die sich gegen das Projekt aussprachen, 75 davon kamen von Anrainern an der Donaupromenade. Diese sind „heilfroh“, dass das Projekt abgelehnt wurde, so Wassermair. Zu wenig informiert Gegen das Projekt sei von Anfang an schlechte Stimmung gemacht worden, resümiert FPÖ-Gemeindevorstand Thomas Radler nach der Abstimmung. Bevor die Bürger informiert werden konnten, wurde das Projekt bereits ins falsche Licht gerückt. Die FPÖ hält die Umsetzung des Themenwegs für pädagogisch wertvoll, so Radler. Es hätte der Ortskernbelebung gedient. Vor allem hätte für das Projekt gesprochen, dass es der Gemeinde nichts gekostet hätte, erklärt Radler. Nun bleibe man auf 34.000 Euro sitzen.

ÖVP verwundert

Verwundert zeigt sich auch der ÖVP-Gemeinderat Christoph Knierzinger, der Gemeindevorstand Herbert Hofer in der Sitzung vertrat. Eine Saisonverlängerung und zusätzliche Gäste in Aschach wären mit dem Projekt möglich gewesen, jetzt sei ungeklärt, wie die Planungskosten abzurechnen sind. Eine Umsetzung des Weges wäre auch mit den geplanten Agenda 21 Projekten möglich gewesen, so Knierzinger.

Tourismusverband stellt Kosten in Rechnung

Über Leader wäre das Projekt zu 60 Prozent gefördert worden, 40 Prozent hätte der Tourismusverband Aschach gefördert, bestätigt Verena Steininger, die Obfrau des Aschacher Tourismusverbandes. Für die ersten fünf Jahre hätte der Verband zudem alle Kosten übernommen, ergänzt sie. „Mit zwei positiven Gemeinderatsbeschlüssen haben wir nicht mit einer Absage gerechnet“, erklärt Steininger. Arbeitszeit und Liebe sei bereits in das Projekt geflossen, die Planungskosten von 34.000 Euro könne der Tourismus-Verband nicht tragen. Man werde prüfen, ob eine Ablehnung des Projektes in diesem Stadium rechtlich möglich sei, die Kosten wolle man sonst der Gemeinde in Rechnung stellen, bestätigt die Obfrau.

Agenda 21 übernimmt

Die nun wieder freien Flächen an der Donaupromenade können nun für die Projekte der Agenda 21 genutzt werden, so Bürgermeister Groiss. Einen genauen Zeitplan und konkreten Ideen für die Nutzung gibt es noch nicht, er wolle aber sicherstellen, dass alle Bürger der Gemeinde nachhaltig beteiligt werden. In vier Workshops werden die Ideen ausgearbeitet.


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