Sergeant Steel-Band: Sechs Männer und ein Leben für Hard-Rock
STROHEIM. Hirn aus, Rock’n’Roll an – so lautet die Devise von sechs Männern, die als „Sergeant Steel“ ihr Leben auf der Bühne der Rockmusik verschrieben haben. Im Tips-Interview spricht Band-Gitarrist Jack Power über fliegende Frauenunterwäsche, die Liebe zum Rock und warum für ihn Stroheim der Nabel der Welt ist. Am 3. März gastiert die Band im Stroheimerhof für ein Unplugged-Konzert.
Tips: Sergeant Steel – was steckt hinter diesem Bandnamen?
Jack Power: Wir sind ein Sextett rund um Phil Vanderkill (Gesang), Jack Power und Chuck Boom (Gitarren), Ronny Roxx (Bass), Cosy Coxx (Drums), Ben Bateman (Keyboards) und sind zwischen 35 und 40 Jahre alt – also irgendwo zwischen verspätetem Uniabschluss und Pension. Der Name stammt aus dem Kinderfilm „Stand by me“. Da erzählt ein Junge von einem Sergeant Steel, der der härteste und beste Soldat war. Das hat bei mir Eindruck hinterlassen.
Wie beschreibt man eure Musik?
Die Wurzeln findet man im Rock der 70er- und 80er-Jahre. Geprägt haben uns Bands wie Aerosmith, Queen, aber auch mit Bon Jovi und Guns’n’Roses werden wir gerne verglichen. Inspirationsquelle sind charismatische Haudegen wie die Beatles, die Stones aber auch Helge Schneider. Humor gehört zur Tagesordnung. Im Grunde spielen wir aber klassischen Hard Rock mit allen Facetten: Stadionhymnen, Rockstampfer und Schmuseballaden für die einsamen Hausfrauen.
Warum Hard Rock?
Das Schöne an dieser Musik ist die Abwechslung. Hard Rock kann sehr hart ausgelegt werden aber auch Synthesizer-Sounds, erdiges Bluesmaterial und klassischer Rock’n’Roll wird hier reingemischt. Demnach gäbe es auch andere Musik für uns, aber für Popmusik waren wir doch nicht schön genug und für Jazz fehlte uns der Intellekt – dann doch lieber Rockmusik. Uns fasziniert vor allem die Energie der Musik. Schön ist auch, dass für diese Art von Rockmusik schon ein gewisses Können an den Tag gelegt werden muss – also die Gitarre sollte man schon stimmen können.
Bitte beschreibt euer Gefühl, wenn ihr auf der Bühne steht.
Das ist einfach ein Wahnsinnsgefühl – egal, ob man auf kleinen Bühnen steht oder mit Größen wie den Hollywood Vampires mit Alice Cooper und Johnny Depp, Scorpions und Deep Purple auftreten darf. Auf der Bühne fühlen wir uns daheim: Hirn aus, Rock’n’Roll an. Das schönste Gefühl ist dabei immer, wenn man sieht, dass es dem Publikum Spaß macht – wenn sie uns anstrahlen, bei Texten mitsingen oder die BHs auf die Bühne fliegen.
Wie bereitet ihr euch auf eure Auftritte vor? Gibt es ein Ritual?
Ui, jetzt wird es schwierig, aber ich sage einmal so: Was Backstage passiert, bleibt Backstage.
Wie hat es euch nach Stroheim verschlagen?
Ich hab 2017 ein Häusel inklusive Tonstudio dort gebaut – warum genau in Stroheim? Weil das der Nabel der Welt ist: Spar, Wirt, Volksschule, Raiffeisenbank, Wildtiere und eine schöne Aussicht – das hat mir gereicht. Mittlerweile fühlen wir uns hier als Band recht geborgen, sodass wir in Stroheim bereits zwei Alben aufgenommen haben. Von Amerika nach Stroheim – das hat Stil, finde ich.
Was können sich die Besucher beim Konzert in Stroheim erwarten?
Um die Gemeindemitbürger nicht gleich zu verschrecken, spielen wir im Stroheimerhof gesittet und unplugged. Erfahrungsgemäß gefällt das allen – vom Rocker bis hin zur Hausfrau. Da kann man auch einmal ruhigen Gewissens die Oma mitnehmen, ohne das Herzinfarktrisiko unnötig in die Höhe zu treiben.
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