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Kräuterfex Andreas Lehner: Mit der Natur verwurzelt

Olivia Lentschig, 05.04.2023 08:00

SCHARTEN. Andreas Lehner, besser bekannt als Kräuterfex, verarbeitet Gesundes aus der Natur im Einklang mit dem Rhythmus der Jahreszeiten zu köstlichen und heilkräftigen Raritäten.

Der Kräuterfex bei seiner Arbeit (Foto: Kräuterfex Andreas Lehner)
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Für seine Produkte verwendet er Kräuter und Früchte, die in seiner unmittelbaren Umgebung von ihm gepflückt und dann schonend weiterverarbeitet werden. Seine Liebe zu den Kräutern fand er durch seine Frau Petra, die im Jahr 2008 ein „Hexenkräuter-Seminar“ besuchte und anschließend mit einer Liste an Kräuternamen nach Hause kam. Mit Hilfe eines Bestimmungsbuches erkundeten sie in den nächsten Jahren die Landschaft in der Umgebung.

„Hier entdeckte ich die Leidenschaft für Mutter Natur“, berichtet Andreas Lehner, „Es tat mir gut und es war ein mentaler Ausgleich zu meiner Arbeit. In den folgenden Jahren kaufte ich mir verschiedene Kräuterbücher von Johann Künzel, Miriam Wiegel, Kräuterpfarrer Weidinger, Maria Treben und bekam auch von meiner Oma alte Kräuterbücher geschenkt, die sie früher selbst nutzte. Auch der Austausch mit älteren Menschen bereicherte mein Wissen. Vor nicht allzu langer Zeit mussten sich die Menschen mit Kräutern gesundhalten, da eine Apotheke nicht überall vorhanden war. Das Sammeln von Kräutern und Früchte wurde für mich zu einer Leidenschaft. Aus diesem Hobby wurde im Jahr 2014 ein kleiner Betrieb, den ich in Nebenbeschäftigung betreibe. In regionalen Geschäften wie Bauernläden, bei Spar und beim Lebensmittelpunkt in Eferding (Efi) verkaufe ich meine Produkte. Nach telefonischer Vereinbarung verkaufe ich meine Produkte auch zu Hause oder sonst im Onlineshop.“

Tips: Wo sammeln Sie die Kräuter für Ihre Produkte?

Kräuterfex: Alle Kräuter, die ich in meinen Produkten verwende, werden von mir selbst handgepflückt, schonend luftgetrocknet und verarbeitet. Mit dem Naturpark Obst Hügel Land vor der Haustür habe ich noch die Möglichkeit, auf den unzähligen Streuobstwiesen sehr viele Kräuter in ihrer ursprünglichen Umgebung zu sammeln. Diese Kräuter bringen in ihrem Wesen alles mit, was für uns Menschen unterstützend ist. Viele Früchte sammle ich ebenfalls in meiner Umgebung sowie im eigenen Garten, wo ich mir vor einigen Jahren Sträucher wie Sanddorn, Felsenbirne, Weißdorn, Balsampappel, Jostabeere angepflanzt habe.

Tips: Haben Sie ein spezielles Lieblingskraut?

Kräuterfex: Mein Lieblingskraut ist der Quendel (Feld oder Sandthymian), da es das erste Kräuterlein war, das ich aus der Natur in meinem Garten gesetzt und vermehrt habe. Ich verwende ihn getrocknet in meinem Kräutersalz, zur Herstellung der Kräutersirup setzte ich ihn mit Spitzwegerich und Maiwipferl in Kandiszucker an. Für den Hustenkräuterlikör findet er ebenfalls mit Spitzwegerich und Maiwipferl seine Anwendung. Persönlich verwende ich ihn sehr gerne auch zum Inhalieren und als Tee bei Erkältungskrankheiten.

Tips: Der Frühling steht in den Startlöchern – Haben Sie einen Tipp für unsere Leser, wie man die eigene Gesundheit mit selbst gepflückten Kräutern ganz einfach und schnell unterstützen kann?

Kräuterfex: Der Frühling ist meine Lieblingsjahreszeit. Hier erhebt sich die Natur aus ihrem Winterschlaf. Nach und nach kommen die Kräuter aus dem Boden: die vom Vorjahr, aber auch immer wieder neue Triebe, die ihren Weg in meinen Garten durch Insekten, Wind und Vögel gefunden haben. Es ist für mich immer wieder spannend zu entdecken, was es heuer wieder Neues im Garten gibt. Die ersten Kräuter im Frühling helfen uns, die Altlasten vom Winter auszuleiten und frische Energie zu tanken. Der Bärlauch ist hierzu das beste Kraut. Die Bärlauchblätter sammeln, jedoch darauf achten, dass die Knollen im Boden bleiben. Schließlich wollen wir ja nächstes Jahr auch wieder welchen sammeln. Den Bärlauch verarbeite ich zu Bärlauchsalz und setzte mir auch eine Bärlauchtinktur an, die ich das ganze Jahr einnehme. Maiwipferl (Fichtentriebe) pflücke ich für den Kräutersirup und auch für den feinen Fichtenwipferl-Likör, frisch oder getrocknet finden sie bei uns zu Hause auch als Tee Anwendung. Spitzwegerich ist auch ein sehr faszinierendes Kraut. Es gehört zu den robusten Kräutern, unterstützt bei Erkältung und stärkt das Immunsystem. Täglich ein paar Blätter essen, tut unserem Körper Gutes. Er ist auch sehr wertvoll für unsere Haut: Der Saft der Blätter nimmt den Juckreiz bei Insektenstichen und kann auch bei Wunden verwendet werden. Den Spitzwegerich sammle ich für meinen Kräutersirup, da ich ihn sehr für seine antibakterielle Wirkung schätze und er ein natürliches Konservierungsmittel ist.

Spezial-Kräuterfex-Rezept für den Kräutersirup (altbewährtes Hausmittel bei Husten)

  • Weithalsglas, das der gewünschten Menge an Sirup entspricht
  • frisch gesammelte Kräuter (klein geschnitten)
  • Braun- bzw. Rohrzucker

Nachdem die Kräuter nicht alle zur gleichen Zeit wachsen, diese nach und nach immer etwa zwei Zentimeter hoch, schichtweise abwechselnd mit Braun- bzw. Rohrzucker in das Glas schichten.

Den Zucker immer an die Kräuter andrücken und solange schichten, bis das Glas voll ist.

Achtung: Nach ein paar Tagen ist bestimmt schon wieder Platz im Glas. Dann beginnt man wieder das Glas mit Kräutern und Zucker zu füllen, bis tatsächlich nichts mehr Platz hat.

Nun haben die Kräuter und der Zucker Ruhe verdient. Nicht in die direkte Sonne stellen, aber es sollte gleichbleibende Temperatur herrschen.

„Im August geht’s dann weiter. Bis dahin hat die Gärung der Kräuter einen Großteil des Zuckers aufgelöst. Ich gebe den Inhalt in einen großen Kochtopf, in den ich noch etwas Wasser hinzugebe und auf kleiner Flamme alles köcheln lasse, sodass der ganze Zucker sich verflüssigt. Bei der Beigabe des Wassers ist sehr viel Erfahrung notwendig! Es ist gar nicht so einfach, wie man es in Büchern und im Internet oft lesen kann“, spricht Andreas Lehner aus jahrelanger Erfahrung.

Wenn sich der Zucker aufgelöst hat, siebt man die Kräuter ab und füllt den Sirup in heiße und sterile Flaschen.

„Ich verwende Spitzwegerich, Maiwipferl und Quendel. Ihr könnt dafür aber auch nur ein Kraut oder auch andere Kräuter verwenden“, erklärt der Kräuterfex abschließend.

Kräuterfex Lehner Andreas
„Gesundes und köstliches aus unserer Natur“
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