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ALKOVEN. Bei einer Informationsveranstaltung für die Alkovner Bürger ging es um die ärztliche Versorgung in Alkoven und über den Plan des Allgemeinmediziners Lorenz Linzner für ein neues Ärztezentrum.

V. l.: Johannes Neuhofer von der Ärztekammer, Bürgermeisterin Monika Weberberger-Rainer, Allgemeinmediziner Lorenz Linzner und Erwin Geiger von der Christophorus Apotheke Eferding beim Bürgerabend in Alkoven (Foto: Bocksleitner)

Linzner präsentierte die Auslastung seiner Ordination: Laut dem Fachgruppenvergleich der Ärztekammer Oberösterreich wurden in Linzners Ordination im vierten Quartals 2023 über 12.000 Konsultationen verzeichnet. Der oberösterreichische Durchschnitt lag unter 4.000. Das bedeutet, dass pro Tag durchschnittlich 220 Patienten in die Alkovner Praxis kamen, wobei es bei anderen Ärzten in Oberösterreich rund 50 waren.

Neues Ärztezentrum

Da seine Ordination offensichtlich aus allen Nähten platzt, erklärte Linzner: „Da ich in das Humanum – das Gesundheitszentrum, das in Alkoven von der Raiffeisenbank gebaut wird – nicht einziehen werde, möchte ich selbst ein neues Ärztezentrum bauen.“ Der Baustart dafür soll im Sommer 2024 stattfinden. Wenn alles nach Plan läuft, wird es dann im zweiten Quartal 2025 eröffnet. Linzner hofft, dass dort mit ihm ein weiterer Arzt und zwei Therapeuten einziehen werden. Er sagt: „Das investiere ich für die Bewohner in Alkoven. Ich bin gern Hausarzt.“ Außerdem möchte er den Alkovnern Sicherheit für die Zukunft bieten: „Ich bleibe die nächsten 30 Jahre hier.“

Medizinische Versorgung heute

Der emeritierte Vizepräsident der Ärztekammer Johannes Neuhofer, Alkovens Bürgermeisterin Monika Weberberger-Rainer (SPÖ) und Erwin Geiger von der Christophorus Apotheke Eferding präsentierten ihre Ansichten zur Ärztesituation. Nach Neuhofers Meinung sei bei den Kassenstellen in den letzten Jahren viel schief gegangen. Als es zu viele Ärzte gab, wurden die Bedingungen durch die Kassen erschwert. Deshalb seien damals viele Wahlarzt geworden und trotz der Warnungen der Ärztekammer seien die Umstände nicht angepasst worden. Neuhofer sagt: „ Meiner Ansicht nach wird sich die Situation erst 2035 ändern. Das Gesundheitssystem leidet, aber die Voraussetzung für einen guten Arzt ist nach wie vor die Liebe zum Patienten.“

Kassenstellen in Alkoven

Weberberger-Rainer wünscht sich für die Bevölkerung eine Versorgung im eigenen Ort: „Es ist jedoch klar, dass ein Arzt allein nicht 6.000 Leute versorgen kann. Deshalb hat die Gemeinde Alkoven ein Fördersystem und einen Investitions- sowie Mietzuschuss für Allgemeinmediziner mit Kassenstelle beschlossen, denn derzeit gibt es ein Wetteifern zwischen den Gemeinden, wer den Ärzten am meisten bieten kann, damit sie eine Stelle annehmen.“

Ausgabe von Medikamenten

Geiger sagt: „Nach dem offiziellen Pandemieende fordert die Gesundheitskasse wieder Bewilligungen, teilweise sogar strenger als zuvor.“ Außerdem erklärt Geiger, dass eine Verschreibung im Voraus über mehrere Monate nun nicht mehr so einfach möglich sei und es bei manchen Medikamenten nach wie vor Engpässe gebe. Über die Zusammenarbeit mit den Ärzten erläutert er: „Es dauert ein Quartal, bis eine Apotheke weiß, welche Medikamente ein neuer Arzt gerne verschreibt und die deshalb vorrätig sein sollten. Ein guter Austausch zwischen Arzt und Apotheker ist sehr wichtig.“


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