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Landwirtschaft zieht Bilanz zur Ernte

Tanja Auer, 30.07.2024 13:59

EFERDING/GRIESKIRCHEN. Während die Region von den Frostschäden im April weniger stark betroffen war, rollen seit Mitte Juli wieder Gewitterfronten mit Sturmböen und Hagel über das Land. Das bereitet vielen Landwirten Sorge. Die Kirschenernte in Scharten und die Bio-Erdäpfelernte können sich laut Landwirtschaftskammer aber sehen lassen.

Oberösterreichs Erdäpfelbauern nutzen die guten heimischen Böden optimal, um sowohl hohe Produktqualität zu erzeugen als auch ihre Böden bestmöglich zu erhalten. (Foto: Alexander Kaiser/GEO_OÖ)
Oberösterreichs Erdäpfelbauern nutzen die guten heimischen Böden optimal, um sowohl hohe Produktqualität zu erzeugen als auch ihre Böden bestmöglich zu erhalten. (Foto: Alexander Kaiser/GEO_OÖ)

Wetterextreme stellen die Landwirtschaft jedes Jahr vor große Herausforderungen. Während im Osten und Südosten von Österreich Frost verheerende Schäden verursachte, die insbesondere im Obstbau teilweise zu Totalausfällen führten, kam die Landwirtschaft Oberösterreich mit einem blauen Auge davon. So beträgt der Gesamtschaden in Oberösterreich aufgrund des Risikos Frost eine Million Euro. Geschädigte Kulturen sind überwiegend Erdbeeren und Forstbaumschulen.

Später Start in die Hagelsaison

Die Hagelsaison startete in Oberösterreich verhältnismäßig spät - am 10. Juli im Bezirk Grieskirchen. Nur zwei Tage darauf folgten zwei weitere starke Unwetter. Die am stärksten betroffenen Bezirken waren Grieskirchen und Schärding. In Kombination mit starken Sturmböen entstanden punktuell Totalschäden an allen Ackerkulturen und dem Grünland. Aufgrund dieser beiden Gewittertage gab es einen Schaden an landwirtschaftlichen Kulturen in der Höhe von rund drei Millionen Euro auf einer Fläche von insgesamt 6.000 Hektar.

„Unsere Landwirtinnen und Landwirte sind gut vor den Wetterrisiken geschützt. Neun von zehn Ackerbäuerinnen und Ackerbauen sind gegen das Risiko Hagel und sonstige Wetterrisiken wie Frost, Dürre, Sturm und Überschwemmung abgesichert. Zudem haben zwei von drei Ackerbaubetrieben eine zusätzliche Absicherung in Form der Dürreindex-Versicherung abgeschlossen. Im Grünland, wo diese in Europa einzigartige Versicherung erstmals 2015 angeboten wurde, sind das mittlerweile bereits mehr als 80 Prozent der versicherten Betriebe“, erklärt Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Waldenberger.

Gute Erträge bei den Kirschen

Dem um mehr als drei Wochen verfrühten Vegetationsbeginn folgte ein andauernder Kälteeinbruch. Oberösterreich ist in seinen Intensivobstbaugebieten, verglichen mit anderen Obstbau-Bundesländern, aber gut durch die Frostnächte gekommen. Vereinzelt gab es Frostschäden bei manchen Tafelapfelsorten sowie beim Streuobst und bei Walnuss in höheren Lagen. Die Kirschenernte verlief positiv. Auf rund 70 Hektar werden Süßkirschen in Intensivkultur produziert - alleine 50 Hektar in Scharten, dem Obstgarten Oberösterreichs.

Bio-Erdäpfel auf dem Vormarsch

In Oberösterreich werden dieses Jahr 55 Hektar Heurige und 1.010 Hektar Speiseerdäpfel inklusive 133 Hektar Speiseindustrieerdäpfel kultiviert. Es wurden heuer erstmals acht Hektar Bio-Erdäpfel für die Speiseindustrie (Erdäpfelsalat der Eferdinger Firma Efko) und 18 Hektar für die Stärkeindustrie kultiviert. Bereits Anfang bis Mitte März konnten im Eferdinger Becken und im OÖ Machland vorgekeimte Erdäpfel gepflanzt werden.


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