Diabetes-Signalhunde: Hilfe für Lennox und Julia
OÖ. Mit der Aktion „Glücksstern“ unterstützen der Lionsclub Oberösterreich und Tips gemeinsam Menschen, die es im Leben nicht so leicht haben. Der siebenjährige Lennox Repnik und die 23-jährige Julia W. haben beide Diabetes Typ 1. Ein Diabetes-Signalhund soll ihnen helfen und kann unter anderem ihr Leben retten.
„Vor kurzem hatte Lennox eine so starke Unterzuckerung, dass er Lähmungen im Arm und im Gesicht hatte“, erzählt Lennox Mutter Eleonor aus Steyr. Auch die Studentin Julia hat bereits mehrere Schreckensmomente erlebt: „Bisher hatte ich sechs starke Unterzuckerungen, bei denen ich das Bewusstsein verlor und im Krankenhaus landete.“ Vor allem die im Schlaf oft unbemerkten Unterzuckerungen sind ein Problem für Diabetiker. Ein Diabetes-Signalhund soll den beiden helfen, solch brenzlige Situationen zu vermeiden. „Lennox freut sich schon sehr auf auf seinen Hund Ben. Wir erhoffen uns durch den Hund vor allem in der Nacht eine Erleichterung“, sagt Repnik.
Hunde riechen Unterzucker
Ein Signalhund kann eine Unter- oder Überzuckerung rechtzeitig riechen und schlägt dann an. Er stellt die Vorderpfoten auf seinen Besitzer, stupst ihn immer wieder an oder bellt, bis der Diabetiker darauf reagiert, den Zuckerwert misst und entsprechend handelt. „Hunde haben viel mehr Riechzellen als Menschen. Würde man die Riechzellen aneinandergereiht ausbreiten, wären die beim Menschen so groß wie ein Taschentuch, die beim Hund so groß wie ein Fußballfeld“, erklärt die staatlich geprüfte Hunde-Trainerin Brigitta Neudorfer. „Daher können sie Feinheiten wie unterschiedliche Zuckerwerte riechen.“
Ausbildung dauert 18 Monate
Gemeinsam mit ihrem Mann Otto bildet sie seit 2000 in Engerwitzdorf verschiedene Assistenzhunde, wie Diabetes-Signalhunde, ehrenamtlich aus. „Wir haben früher mit Sporthunden gearbeitet und daher viel Erfahrung. Auf die Assistenzhunde sind wir gekommen, weil wir etwas Nützliches machen wollten“, sagt Otto Neudorfer. Die Ausbildung der Signalhunde dauert 18 Monate, dabei wird der Hund konkret auf den Geruch seines jeweiligen zukünftigen Besitzers trainiert. Die Assistenzhunde dürfen überall mit hin, auch in die Schule, in öffentliche Verkehrsmittel und Geschäfte. „Die Hunde sind nicht nur eine große Hilfe für die Diabetiker, sie geben auch Sicherheit, steigern das Selbstwertgefühl und das Selbstbewusstsein“, erklärt Otto Neudorfer. Nach der Ausbildung werden die Hunde staatlich geprüft und nach einer zweiwöchigen Aneinandergewöhnung, die im Haus der Neudorfers stattfindet, an die neuen Besitzer überreicht.
Jeder gespendete Euro für die Aktion Glücksstern kommt dort an, wo er dringend benötigt wird.
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23.11.2017 22:21
Insulin spritzen
Ach herrje, da wird leider mal wieder etwas durcheinander gebracht. Auch wenn Hunde eine Überzuckerung auch bemerken, schafft sich keiner dazu einen Hund an. Schlimm und gefährlich sind unterzuckerungen, die der Hund bemerken soll und solange keine Ruhe gibt, bis man ETWAS GEGESSEN HAT, und nicht wie im Artikel Insulin gespritzt hat. Zuviel Insulin hat ha die Unterzuckerung erst hervorgebracht
24.11.2017 09:14
Danke für den Hinweis, der entsprechende Satz wurde geändert.