
HARGELSBERG. Kapellmeister Heinrich Haimel nützt die Zeit des Lockdowns und komponiert ein Konzertstück. Maßgeschneidert für seine Musiker.
Tips: Was hat Sie zu dem Konzertstück inspiriert?
Heinrich Haimel: Zurzeit ist das ganze Orchester wieder einmal im Lockdown. Unser geplantes Kirchenkonzert im November mussten wir auf unbestimmte Zeit verschieben. Da kam ich auf die Idee, meine Gedanken zur Pandemie auf ein Notenpapier niederzuschreiben. Ausschlaggebend dafür sind auch meine Musiker, mein „Lockdown Musikprojekt“ in meiner Heimatgemeinde mit mir zu verwirklichen.
Tips: Wie kann man Ideen so aufs Papier bringen, sodass es die Musiker auch spielen können?
Haimel: Die Voraussetzungen dazu sind Kenntnisse über den jeweiligen Tonumfang und Klang der Instrumente. Und natürlich am wichtigsten ist die Notenschrift und Harmonielehre. Das alles gehörte damals zu meiner Klavierausbildung dazu. Mein Instrument ist mir dabei auch sehr hilfreich.
Tips: Wie lange haben Sie daran gearbeitet, vor allem bis jeder Musiker auch seine Noten hat?
Haimel: Eine Woche lang. Wenn bei mir eine Komposition nicht gleich gelingt, kommt sie in den Papierkorb.
Tips: Dürfen wir ein paar Details über Ihr Konzertstück erfahren?
Haimel: Die Kirchenorgel und das Smartphon charakterisieren den Virus. So wie der Virus, sind auch alle Musikerinnen und Musiker in der ganzen Kirche verteilt. Und das alles wird man in Stereo sowie mit Ohren und Augen erleben können. Dur und Moll wechseln sich ständig ab. Das sind unsere Gefühlsschwankungen in dieser schwierigen Zeit. Der Lockdown endet mit einer Fanfare. Mehr dazu erfahren Sie bei einer kurzen Einführung beim Konzert.
Tips: Wann und wo ist die Premiere?
Haimel: Sobald es uns wieder erlaubt ist. Das Konzert findet in der Pfarrkirche Hargelsberg statt. Wir freuen uns schon sehr auf unser Publikum.
Tips: Wie geht es einem Vollblutmusiker im Lockdown ohne Orchester?
Haimel: So wie mit einem Klavier ohne Tasten (lacht).