„Da Jesus und seine Hawara“ bei den Festspielen Schloss Tillysburg
ST. FLORIAN. Die Erzählung des Neuen Testaments im gscherten Wiener Dialekt zeigt das Ensemble der Festspiele Schloss Tillysburg 2022. Auch wenn die Premiere des Stücks aufgrund des Schlechtwetters in das Kellergewölbe verlegt werden musste, wurde dem Publikum eine gelungene Aufführung geboten.
Mit Einflüssen aus der Neuzeit wurde die Geschichte des Messias nach Wolfgang Teuschl unter der Regie und Bearbeitung von Nikolaus Büchel in eineinhalb Stunden aufgeführt. Jesus, gespielt von Bernhard Majcen, der seinen göttlichen Vater per Telefonanruf um Hilfe bat, oder die Brot- und Fischvermehrung, die zur Pizza- und Sardellenringerl-Vermehrung wurde, machten den Abend zu einem unterhaltsamen In-Erinnerung-Rufen, was sich damals in Nazareth zugetragen hat. Den Jüngern (Hawara), allen voran Judas (gespielt von Alexander Rossi) und Philippus (gespielt von JD Schwarzmann), gelang es allesamt, einen individuellen Charakter darzustellen, ohne sich gegenseitig zu übertrumpfen, ebenso wie Maria (Theresa Martini) und dem Engel Angela (Elena Hückel). Trotz der witzigen Pointen fanden auch die moralischen Botschaften rund um Friede, Verrat und Vergebung noch ihren Platz.
Programm bis Mitte August
Die Festspiele Schloss Tillysburg 2022 erfreuen sich auch heuer großer Beliebtheit, nicht allein aufgrund des bezaubernden Ambientes im Innenhof des Schlosses. Die Aufführungen „Der Bauer als Millionär“, „Da Jesus und seine Hawara“ und „Angst“ von Stefan Zweig werden im Programm ergänzt von Kabarettist Berni Wagner mit seinem Programm „Galápagos“ (bereits am 2. Juli) und der musikalischen Lesung mit dem Johann-Strauss-Ensemble, Lisa Wildmann und Nikolaus Büchel, „Ein himmelblauer Luftballon ...“, am Freitag, 5. August. Noch bis 15. August können die Vorstellungen im Schloss Tillysburg besucht werden.
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