Sozialmarkt Enns stellt seit Herbst mehr Einkaufsausweise aus
ENNS. Seit zehn Jahren bietet der SOMA Enns einkommensschwachen Menschen die Möglichkeit, Waren des täglichen Bedarfs wie Lebensmittel oder Hygieneartikel zu einem Bruchteil des im Einzelhandel erhältlichen Preises einzukaufen.
Der Sozialmarkt (SOMA) Enns in der Gutenbergstraße 2 wird vom Trägerverein SAUM (Sozial- und Ausbildungsinitiative Unteres Mühlviertel) betrieben und ist Teil des Projekts Stützpunkt. Dessen Ziel ist es, anerkannten Flüchtlingen ein Arbeitstraining zu verschaffen und sie auf ein Dienstverhältnis am Regelarbeitsmarkt vorzubereiten.
Vorurteile sind bei manchen vorhanden
Das SOMA-Team holt die Warenspenden von Supermärkten oder Großhändlern wie dem dm Verteilzentrum in Enns ab. Abgelaufene oder aufgrund von Überproduktion, beschädigter Verpackung oder falscher Lagerung ausgemusterte Waren werden auf diese Weise wiederverwertet. Um im SOMA einkaufen zu können, sind gewisse Einkommensgrenzen und ein Einkaufsausweis nötig. „Dass wir nicht mehr Kunden haben, liegt daran, dass offenbar bei manchen Menschen Vorurteile vorhanden sind“, sagt Elke Aigner, Leiterin des Projekts Stützpunkt. Auffällig sei, dass seit Herbst mehr Ausweise ausgestellt wurden, was wahrscheinlich auf Corona zurückzuführen ist.
Integration in Arbeitsmarkt
15 Transitarbeitskräfte sind derzeit für je 30 Wochenstunden beim Projekt Stützpunkt angestellt. Diese arbeiten nicht nur für den SOMA, sondern auch in der Wohnraumsanierung, in der Reinigung öffentlicher Einrichtungen oder im ReVital Shop des Kooperationspartners Volkshilfe. Vermittelt werden sie hauptsächlich von Sozialhilfeverbänden. „Die Arbeitskräfte lernen, einer geregelten Arbeit mit geregelten Arbeitszeiten nachzugehen, wodurch ihr Selbstbewusstsein gestärkt wird“, sagt Aigner.
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